Potsdam-Mittelmark: Michendorf in fünf Sprachen
Flüchtlings-AG gibt neue Broschüre heraus
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Michendorf - Wo fährt der Bus nach Potsdam ab, wo steht der nächste Bankautomat und wo probt der Chor? Fragen, auf die es jetzt in Michendorf auf fünf Sprachen Antworten gibt. Am gestrigen Freitagabend hat die lokale Flüchtlingsinitiative eine Willkommensbroschüre vorgestellt, die künftig nicht nur Flüchtlingen, sondern auch zugezogenen Deutschen Orientierung bieten soll.
Der „Wegweiser Michendorf“ gibt auf 36 Seiten Infos zu Behörden, Ärzten, Schulen, Kindergärten, Beratungs- und Freizeitangeboten sowie zum öffentlichen Nahverkehr. Die Michendorfer Flüchtlingsinitiative hat die Broschüre in Englisch, Französisch, Arabisch und Farsi übersetzen lassen. Neben professionellen Übersetzern, die in Michendorf wohnen und ehrenamtlich am Projekt teilnahmen, hat das Redaktionsteam für den arabischen Part unter anderem die Mitarbeiter des Steakhouses Asados in Langerwisch um Hilfe gebeten.
Die Willkommensbroschüre bietet auch Einkaufstipps und listet Second- Hand-Läden oder Flohmärkte in der Region auf. Auch eine ausführliche Liste der religiösen Einrichtungen wird geboten, darunter der Verein der Muslime in Potsdam oder die Orthodoxe Gemeinde. Nicht zuletzt sollen Neuankömmlinge mithilfe vieler Fotos einen Eindruck von Michendorf und seinen Ortsteilen bekommen. Besonders hilfreich sind Fotos von Gebäuden wie der Post in der Michendorfer Straße, die ein Nicht-Deutscher auf den ersten Blick als Post kaum erkennen würde.
Ein halbes Jahr haben Mitstreiter der Flüchtlingsinitiative, darunter Thomas Drachenberg, Christine Rössel, Juliane Rumpel und Ulrike Wunderlich sowie der Leiter des Sozialamtes Ulf Riehl, an dem Wegweiser gearbeitet. Die Idee dazu entstand im Herbst vergangenen Jahres, so Drachenberg, nachdem Flüchtlinge in einer örtlichen Turnhalle einquartiert worden waren. „Damals haben wir viel Erfahrungen sammeln können und wollten jetzt die Chance nutzen, besser vorbereitet zu sein“, so Drachenberg. Ab Mai sollen wie berichtet bis zu 250 Flüchtlinge in das ehemalige Sens Convent Hotel in Michendorf einziehen.
Laut Drachenberg habe das Redaktionsteam all das zusammengetragen, was es bereits bundesweit an Infos für Flüchtlinge gibt. Das lokale Angebot sei dann beim Runden Tisch für ehrenamtliches Engagement hinzugekommen. Neben Musik, Theater und Sport-Angeboten wirbt unter anderem die Freiwillige Feuerwehr um Unterstützung für ihre Jugendabteilung.
Im Grußwort heißt Bürgermeister Reinhard Mirbach (CDU) die Neuen willkommen und wünscht ihnen, dass sie sich wohlfühlen – „woher sie auch kommen“. Die Broschüre soll Neuankömmlingen künftig von der Gemeinde überreicht werden. Für alle anderen steht sie online unter www.ag-fim.de. Eva Schmid
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