Neues Gutachten soll Kaufwert ermitteln: Michendorf pokert weiter um Bahnhof

Michendorf - Der Weg zum eigenen Bahnhof ist lang: Michendorfs Rathauschef will nun ein zweites Gutachten zum Kaufwert für den Bahnhof erstellen lassen. Darin sollen Details berücksichtigt werden, die in den Vorgesprächen mit der Bahn auf den Tisch kamen. Unter anderem geht es darum, wer bei einer Übernahme für welche Bereiche im und um den Bahnhof verantwortlich ist. Dazu zählen unter anderem der Winterdienst, der Durchgang zu den Bahnsteigen, die Einzäunungen, aber auch Strom- und Wasserleitungen. Bürgermeister Reinhard Mirbach (CDU) spricht von Dienstbarkeiten, die erfüllt werden müssen – und die sich letztendlich auch auf den Kaufpreis auswirken.

Zur nächsten Gemeindevertretersitzung am 20. Juni soll der ermittelte Kaufpreis bestätigt werden, um dann der Bahn ein Angebot zu machen. Gleichzeitig will Mirbach ein Interessenbekundungsverfahren starten, um Investoren für die Wohnungen und Gewerbeflächen zu suchen.

Wie berichtet will die Deutsche Bahn den Bahnhof in Michendorf loswerden. Dem Vernehmen nach will sie rund 330 000 Euro für das Gebäude. Ein erstes Gutachten der Gemeinde hat einen Wert von 114 000 ermittelt.

Der Initiator des Michendorfer Bürgerbegehrens für den Kauf des Bahnhofs, Jürgen Rose, ist optimistisch, dass sich Bahn und Gemeinde auf einen Preis einigen werden. „Die Bahn möchte uns als Käufer, da jetzt hoch zu pokern, würde doch wenig bringen.“ Auch in der Gemeinde sei die Stimmung für einen Kauf mittlerweile sehr gut. Man sei „ kauf- und gestaltungswillig“.