Potsdam-Mittelmark: Michendorf will Mehrheit im Verband

Abwasser-Streit zieht weitere Kreise Michendorf/Nuthetal – Der jüngste Eklat im Zweckverband „Mittelgraben“ um den Abwasseranschluss von Stücken und Fresdorf zieht weitere Kreise. Wie berichtet, hatten die vier Michendorfer Abgeordneten in der Verbandsversammlung gegen den Anschluss gestimmt. Das war jedoch nicht ausreichend, weil die vier Nuthetaler Abgeordneten für die zentrale Abwasserentsorgung in diesen Orten votiert hatten. Jetzt wollen die Michendorfer Gemeindevertreter prüfen lassen, ob die rechtlichen Grundlagen des Zweckverbandes so verändert werden können, dass dort ihre Entscheidungen nicht mehr ausgehebelt werden können. Im Klartext: Die Michendorfer wollen entsprechend ihrer höheren Einwohnerzahl mehr Sitze in der Verbandsversammlung als die Nuthetaler. Ein entsprechender Auftrag erging einstimmig an die Gemeindeverwaltung. Ebenfalls einstimmig wurde beschlossen, beim Zweckverband eine erneute Beschlussfassung über Fresdorf und Stücken zu beantragen. Zudem haben die Michendorfer angekündigt, dem Wirtschaftsplan 2006 nicht zuzustimmen, wenn dort Maßnahmen zum Abwasseranschluss dieser beiden Ortsteile aufgeführt werden. Auf Ablehnung stieß bei den Michendorfern ein Vorschlag des Nuthetaler Bürgermeisters Gerhard Ling (CDU). Er hatte angeregt, ein unabhängiges Büro damit zu beauftragen, die Wirtschaftlichkeit eines Anschlusses von Fresdorf und Stücken zu prüfen. Die Kosten für eine solche Studie würden mindestens 30000 Euro betragen. Deshalb sollten sich alle Mitglieder der Verbandsversammlung dann dem Ergebnis des Gutachtens unterwerfen. Für eine Geldausgabe in dieser Höhe sehen die Michendorfer indes keine Notwendigkeit. Hagen Ludwig