
© Andreas Klaer
Potsdam-Mittelmark: Michendorfer Kegelbahn jetzt ligareif
800 000 Euro für neue Anlage am Gemeindezentrum investiert. Schon seit 20 Jahren geplant
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Michendorf - „Der Krise sei Dank“, nicht nur der Präsident des Michendorfer Kegelklubs „Purzelmann“, Wolfgang Heinze, freut sich über die Einweihung der neuen Kegelhalle direkt am Gemeindezentrum „Zum Apfelbaum“. Schon vor 20 Jahren hatte es die ersten Anregungen für einen Neubau gegeben. Am Samstag konnte die Kegelbahn nun eingeweiht werden. Immerhin 800 000 Euro hat sie gekostet. Dabei konnte die Gemeinde Michendorf neben ihrem Eigenanteil 280 000 Euro aus dem Konjunkturpaket des Bundes nutzen.
Zwar wird das erste Spiel erst am nächsten Wochenende ausgetragen, aber jetzt schon können die 110 Kegler des Vereins die neue Anlage für Trainingszwecke nutzen. Das freut ganz besonders Anne Riedel. Die junge Frau gehört der deutschen Nationalmannschaft der Bohlekegler an. Bisher musste sie zum Training bis nach Werder (Havel) fahren, weil die heimische Auslage nicht die notwendigen Voraussetzungen bot. „Endlich finde ich hier vernünftige Bedingungen vor“, sagte sie am Samstag. Auch im Ligabetrieb wurde von den gegnerischen Mannschaften immer wieder die Unzulänglichkeit der Kegelanlage mit nur zwei Bahnen kritisiert. Vier neue Bahnen bieten jetzt die besten Möglichkeiten.
Die niedersächsische Firma Schwelmann hat die Anlage gebaut. Sie verfügt über elektronische Anzeigen über jeder Bahn und automatische Kegelaufstellung. Für die Sportler gibt es eine kleine Küche, zwei Umkleideräume mit Duschen und zwei Toiletten: beste Bedingungen also für Training, Wettkämpfe, aber auch Freizeitsportler.
Der Kegelklub „Purzelmann“ hat 15 Mannschaften in allen Altersklassen, die Jugendarbeit ist besonders erfolgreich. Die männliche B-Jugend ist deutscher Meister, die Frauen haben die Landesliga in einem spannenden Spurt gehalten. Jetzt sind offenbar alle glücklich. Sätze wie „was lange währt wird endlich gut“ und Seufzer wie „oh ist das schön“ hörte man allenthalben unter den zahlreichen Besuchern der offiziellen Eröffnungszeremonie. Der Michendorfer Bauamtsleiter Karl-Heinz Oed sah mit der Eröffnung einen Schlusspunkt gesetzt. „Jetzt haben wir das gesamte Gemeindezentrum instandgesetzt, das historische Gebäude rekonstruiert“, erinnerte er sich noch an den Sportunterricht im alten Gaststättensaal. Der stellvertretende Ortsvorsteher Peter Pilling begann sein Grußwort mit einem Toast auf die „Purzelmänner“, die nie aufgehört hätten, für die neue Anlage zu kämpfen. Besonders Anne Brademann und Karin Grabert haben unermüdlich versucht, Ausschüsse, den Ortsbeirat und die Gemeindevertretung von der Wichtigkeit des Vorhabens zu überzeugen.
Bauleiter und Architekt Frank Basler zeigte sich ebenfalls zufrieden. „Es ist nicht die teuerste Variante, allerdings haben wir Erweiterungsmöglichkeiten vorgesehen“, sagte er und wies auf Steckdosen und Verbindungen an der Decke. Dort könnten dann Monitore installiert werden, um die Ergebnisse besser dokumentieren zu können. Zum Abschluss haben es sich Oed, Pilling und Heinze nicht nehmen lassen, mit je einer Kugel die Bahn einzuweihen. Präsident Wolfgang Heinze spielte dabei seine Erfahrung aus. Mit sechs Kegeln hatte er die Nase vorne. Dann ging es zur Feier.
Andreas Koska
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