Potsdam-Mittelmark: Michendorfer Mehrheit im Zweckverband Kleinkläranlagen für Bergheide?
Michendorf - Auf die erste Sitzung der Michendorfer Gemeindevertreter am kommenden Montag dürfte man auch in Nuthetal gespannt sein. Dann geht es nämlich um die Wahl der Abgeordneten in der Verbandsversammlung des gemeinsamen Wasser- und Abwasserzweckverbandes Mittelgraben (WAZV).
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Michendorf - Auf die erste Sitzung der Michendorfer Gemeindevertreter am kommenden Montag dürfte man auch in Nuthetal gespannt sein. Dann geht es nämlich um die Wahl der Abgeordneten in der Verbandsversammlung des gemeinsamen Wasser- und Abwasserzweckverbandes Mittelgraben (WAZV). Michendorf kann nun vier Vertreter plus Bürgermeisterin entsenden und ist damit erstmals in der Mehrheit. „Pro 3500 Bürger ein Vertreter im WAZV - und wir haben jetzt 11300“, sagte Bürgermeisterin Cornelia Jung (parteilos) vor kurzem mit Verweis auf die WAZV-Satzung.
Allein dadurch ergibt sich eine Konstellation mit Konfliktpotenzial: In den kommenden vier Jahren geht es im Verband auch um den Anschluss des Wildenbrucher Gemeindeteils Bergheide an das öffentliche Abwassernetz. Der Verband würde gern investieren, da es auch Fördermittel für den Anschluss gebe, sagte Jung. Viele Bergheider würden aber lieber Kleinkläranlagen bauen, auch der Ortsbeirat tendiere in diese Richtung. Eine solche Ausgangslage hatte es bereits im Falle der Michendorfer Ortsteile Stücken und Fresdorf gegeben, die sich vor geraumer Zeit erfolgreich gegen den Zwangsanschluss zur Wehr setzen konnten. Ein Patt in der Verbandsversammlung hatte den Bürgern damals noch den Atem stocken lassen, konnte letztendlich aber als Ablehnung des Anschlusses ausgelegt werden (PNN berichteten). Zu solch widersprüchlichen Ergebnissen kann es nun nicht mehr kommen.
Dass gerade für kleinere Orte in ländlichen Regionen mit weniger als 2000 Einwohnern eine dezentrale Abwasserbeseitigung eine Alternative sein kann, wird dieser Tage aus dem Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz bestätigt. In einer Pressemitteilung werden die Zahlen gegenüber gestellt: Rund 85 Prozent der Brandenburger werden in Zukunft ihr Abwasser über ein Kanalnetz abführen, die übrigen 15 Prozent würden dezentral entsorgen, also über Gruben und über Kleinkläranlagen. „Auch zukünftig werden dezentrale Lösungen in den meisten Kreisen präferiert.“Thomas Lähns
Thomas Lähns D
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