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Potsdam-Mittelmark: Milch-Preisdruck und Schweinemisere Kritischer Jahresrückblick des mittelmärkischen Kreisbauernverbandes

Potsdam-Mittelmark - Wie eine Fahrt auf der Achterbahn sei das Jahr 2008 für die Bauern in Potsdam-Mittelmark gewesen, heißt es in einer jetzt veröffentlichten Bilanz des Vorsitzenden des Kreisbauernverbandes Potsdam-Mittelmark, Wolfgard Preuß . „Konnten wir zum Jahreswechsel 2007/2008 noch den Wandel der Agrarmärkte – verbunden mit der Hoffnung auf dauerhaft steigende Preise – verkünden, befinden wir uns seit dem Sommer auf rasanter Talfahrt“, so Preuß in einer Pressemitteilung.

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Potsdam-Mittelmark - Wie eine Fahrt auf der Achterbahn sei das Jahr 2008 für die Bauern in Potsdam-Mittelmark gewesen, heißt es in einer jetzt veröffentlichten Bilanz des Vorsitzenden des Kreisbauernverbandes Potsdam-Mittelmark, Wolfgard Preuß . „Konnten wir zum Jahreswechsel 2007/2008 noch den Wandel der Agrarmärkte – verbunden mit der Hoffnung auf dauerhaft steigende Preise – verkünden, befinden wir uns seit dem Sommer auf rasanter Talfahrt“, so Preuß in einer Pressemitteilung.

Die Lage der Landwirte sei nunmehr in allen Bereichen angespannt, erklärt Preuß. Die Milchpreise seien nach einer kurzen Erholung wieder gesunken – der Lebensmitteleinzelhandel habe erneut die Molkereiwirtschaft unter Druck gesetzt und seine Marktmacht ausgenutzt. Ebenso habe sich die Schweinemisere 2008 fortgesetzt. Die Schweine haltenden Betriebe würden seit langem in einem Preistal verweilen und bräuchten dringend höhere Preise, um eine kostendeckende Erzeugung zu erzielen. „Der anhaltende Preisdruck besonders für Ferkel, aber auch für Schlachtschweine ist zu einer sehr ernsten Bedrohung geworden“, betont Preuß.

Die Getreideernte sei im vergangenen Jahr zwar gut ausgefallen, deutliche Preisrückgänge hätten die Freude jedoch spürbar gedämpft. Weltweit bessere Ernte ergebnisse als im vergangenen Jahr und die Auswirkungen der Finanzkrise haben laut Preuß die Preise aller Ackerfrüchte purzeln lassen. Hinzu kämen explodierende Kosten für Betriebsmittel. „Vor zehn Monaten konnten wir noch 20 Euro je Dezitonne für Roggen erlösen, heute ist es nicht mal mehr die Hälfte“, so der Kreisbauernchef.

Trotz der angespannten Lage gebe es auch Grund, optimistisch in die Zukunft zu blicken. Steigerungspotenziale sieht der Vorsitzende vor allem im Agrar-Export. „Aber ob China, Indien, Russland oder ein anderer Markt: Entscheidend wird sein, dass wir von den Kosten her in der Lage sind, mit anderen Anbietern mitzuhalten“, so Preuß. Die Versorgungs sicherheit bei Nahrungsmitteln und Bioenergie werde künftig noch an Bedeutung gewinnen. Die zahlenmäßig wachsende Weltbevölkerung müsse ernährt werden, und für die fossilen Energien gelte es Alternativen zu finden, wobei die Bioenergie eine zentrale Rolle spiele.

Einstellen müsse sich die Landwirtschaft in den kommenden Jahren auf jeden Fall aber auf sensible und schwankende Märkte, so Preuß. Das abgelaufene Jahr sei dazu ein Paradebeispiel gewesen.

Zukunftsfragen der Bauern sollen auch Thema des traditionellen Arbeits besuches von Landrat Lothar Koch (SPD) in landwirtschaftlichen Betrieben sein. Dazu treffen sich Vorstandsmitglieder und Mitarbeiter der Kreisverwaltung in der Milchviehanlage Wiesengrund GbR Roubroeks in Damelang. Weiterer Schwerpunkt der Beratung am 19.Januar wird die Integration und Zusammenarbeit mit den holländischen Berufskollegen sein, die im Landkreis einen Betrieb leiten. ldg

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