Potsdam-Mittelmark: Millionen für den Lärmschutz Stahnsdorf will in Vorleistung gehen
Stahnsdorf - Die Ruhe der Stahnsdorfer ist den Gemeindevertretern wichtig. In ihrer Sitzung am Donnerstagabend haben sich die Lokalpolitiker einstimmig für mehr Lärmschutz an der neuen Güterfelder Ortsumgehung ausgesprochen.
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Stahnsdorf - Die Ruhe der Stahnsdorfer ist den Gemeindevertretern wichtig. In ihrer Sitzung am Donnerstagabend haben sich die Lokalpolitiker einstimmig für mehr Lärmschutz an der neuen Güterfelder Ortsumgehung ausgesprochen. Sie forderten Land und Landesbetrieb Straßenwesen auf, die nicht durchgängigen Schutzwälle und -wände an der neuen Landesstraße 40 zu schließen. Gleichsam schlossen sie nicht aus, dass die Gemeinde selbst Geld in die Hand nehmen könnte, um den Schutz zu verbessern.
„Wir werden uns überlegen müssen, wie wir zu mehr Lärmschutz kommen“, sagte Bürgermeister Bernd Albers (BfB). Neue Lärmwände oder -wälle zum Schutz der Anwohner seien für die Kommune wohl leider nicht zum Nulltarif zu bekommen. Bereits vor Wochen hatte das Land zusätzlichen Lärmschutz abgelehnt. „Wir müssen aber etwas tun“, sagte Albers. „Geld ist da, jetzt müssen wir sehen, wo unsere Prioritäten liegen.“
Wie berichtet hatten sich zahlreiche Anwohner im Süden Stahnsdorfs über den Lärm der neuen vierspurigen Umgehungsstraße beschwert. Während Anwohner in Güterfelde hinter hohen Wänden geschützt wohnen, bekommt die Gegenseite seit Dezember die volle Dröhnung ab. Um das schnell zu ändern, könnte die Gemeinde eigene Schutzwände bauen. Wie teuer das wird, wurde im Rathaus noch nicht berechnet. Die Kosten könnten aber leicht in die Millionen gehen, rechnete Güterfeldes Ortsvorsteher Dietrich Huckshold (Wir Vier) vor. Demnach würde eine 300 Meter lange und drei Meter hohe Schutzwand bis zu einer Million Euro kosten. Nötig wären wohl drei solcher Wände.
Um die Kosten nicht allein tragen zu müssen, sollen Fördergelder eingeworben werden. Zusätzlich will das Rathaus den Druck auf das Land hoch halten, kündigte Bürgermeister Albers an. Dazu sollen noch bis Ende März Lärmmessungen stattfinden, um den tatsächlichen Verkehrslärm mit den vom Land prognostizierten Werten zu vergleichen. Liegen die Werte höher, könnte das Land ohnehin in der Pflicht zum Bau neuer Lärmschutzwände sein, so die Hoffnung.
Indes hat das Rathaus beim Land beantragt, dass die Autos künftig nur noch mit Tempo 80 statt heute noch mit 100 über die neue Umgehungsstraße fahren dürfen. Tobias Reichelt
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