Potsdam-Mittelmark: „Mischgebiet in Caputh rechtswidrig“

Schwielowsee - Die SPD-Fraktion von Schwielowsee möchte Gewerbeansiedlungen im Caputher Ortskern erheblich einschränken. In einem Antrag fordert sie, den Entwurf des neuen Flächennutzungsplans entsprechend zu ändern. Statt eines „Mischgebietes“ sollten die Flächen zwischen Weinbergstraße, Friedrich-Ebert-Straße, Straße der Einheit, Weberstraße und Ziegelstraße weitgehend als „allgemeines Wohngebiet“ ausgewiesen werden, so Fraktionschefin Heide-Marie Ladner. Sie warnt davor, die „baulichen Nutzungsmöglichkeiten“ in dem Bereich „herabzustufen“. Eine Notwendigkeit dafür sei nicht nachgewiesen worden, eine Darstellung im Flächennutzungsplan als „Mischgebiet“ damit rechtswidrig.

In einem Mischgebiet gelten Wohnen und nicht störendes Gewerbe als gleichberechtigte Nutzungsarten, theoretisch könnte damit die Hälfte des Areals für Gewerbe genutzt werden. Die SPD befürwortet stattdessen eine Ausweisung als „allgemeines Wohngebiet“, das vorwiegend dem Wohnen dient. Das würde dem bestehenden Mix besser entsprechen, heißt es im SPD-Antrag. Der Bereich habe sich „zu einem tatsächlichen Wohnstandort gehobenen Standards entwickelt“.

Der Antrag kommt rechtzeitig zu einer Sondersitzung der Gemeindevertretung mit den Ortsbeiräten und Fachausschüssen, die am 10. Januar stattfindet (18 Uhr, Rathaus Ferch). Nach einer ersten Auslegungsrunde und mehreren Änderungen soll der neue Flächennutzungsplan-Entwurf gebilligt und danach erneut ausgelegt werden. Ein Diskussionspunkt dürfte auch der Containerstellplatz der Recyclingfirma Richter am Geltower Ortsrand sein. Die SPD will ihn nur unter scharfen Auflagen im Flächennutzungsplan fixieren, die zum Teil auch vom Landes-Umweltministerium gefordert wurden. Der ungenehmigte Gewerbehof befindet sich im Landschaftsschutzgebiet. hkx