Potsdam-Mittelmark: „Mischung ist wichtig“
Kulturausschuss diskutierte, wie Freilichtbühne in Werder reaktiviert werden kann
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Werder (Havel) - Drei kleine Veranstaltungen im Jahr? Oder ein dicht gefülltes Programm mit Theater, Kinderprogrammen, Klassik- und Rockkonzerten? Die Freilichtbühne in Werder soll nach jahrelanger Verwilderung wieder eine Adresse in Werder werden. Wie das aussehen kann, ist in der jüngsten Sitzung des Kulturausschusses am Dienstagabend diskutiert worden.
Nach einem sehr erfolgreichen Six-Konzert im Juni – dem ersten seit vielen Jahren – war aus der CDU-Fraktion der Vorschlag gekommen, dort wieder öfter zu Veranstaltungen einzuladen. Die Feuerwehr hatte Bühne und Zuschauerbereich hergerichtet, das soll nicht umsonst gewesen sein, war man sich auch im Kulturausschuss einig. „Wir haben nichts für solche Freiluftveranstaltungen in Werder“, argumentierte Lothar Boreck (CDU). Beim Six-Konzert seien Atmosphäre und Akustik gelobt worden. Wegen der Kessellage habe sich die Lärmbelästigung für Anwohner in Grenzen gehalten. Für eine Wiederaufnahme eines „verträglichen Spielbetriebs“ seien Investitionen in Technik, Beleuchtung, Zufahrt und Sanitäreinrichtungen zu tätigen, so Boreck. „Da sollten wir dranbleiben.“
Irina Günther (Linke) könnte sich vorstellen, dass neben Jugendkonzerten zum Beispiel Künstlertreffen und Theatervorstellungen der Comédie Soleil stattfinden könnten. „Eine gute Mischung ist wichtig.“ Die Frage sei, wer sich den Hut dafür aufsetzt. Die Stadtverwaltung könnte vielleicht ein oder zwei Veranstaltungen pro Jahr noch selbst organisieren, sagte die zuständige Fachbereichsleiterin Ulrike Paniccia. „Für zehn oder zwölf brauchen wir einen externen Betreiber.“
Ausschusschef Gerhard Opitz (CDU) erinnerte an Veranstaltungen wie die Vorführung des „Sommernachtstraums“ in den 50ern oder das Karat-Konzert 1982. Für eine Naturbühne gebe es „unbestreitbar großes Interesse“. Allerdings müsste die Idee mit den Plänen für ein kleines Wohngebiet in der unmittelbaren Nachbarschaft unter einen Hut gebracht werden. Wegen der zu erwartenden „Proteste aus einer speziellen Straße“ sollten alle Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung Position beziehen, forderte Ditmar Wick (CDU). „Es sollte ein breites Einverständnis geben.“
Von Ilona Klapper (SPD/Bündnisgrüne) wurde schließlich die Bitte ans Rathaus geäußert, als Entscheidungsgrundlage Varianten für einen mehr oder weniger intensiven Spielbetrieb und die damit verbundenen Investitionen und Kosten gegenüberzustellen. Letztlich geht es auch um die Frage, ob der Betrieb ausgeschrieben wird. Henry Klix
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