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Potsdam-Mittelmark: Mit 80 noch ein Nachwuchskader

Werders Narren freuen sich über die weitsichtige Politik von Partei und Regierung

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Werder - Werders Stadtoberhaupt Werner Große war in jungen Jahren selbst Karnevalsprinz. Heute hätte ihn der KCW sicher gern zur Auffrischung der Büttengarde. Bevor der Bürgermeister gestern den Rathausschlüssel herausgab, begrüßte er den KCW-Oberzeremonienmeister Joachim Raupach erstmals als Lehrer im Ruhestand. „Aber, lieber Jockel, gib die Hoffnung nicht auf“, sagte Große, „wenn die Koalitionsverhandlungen noch länger dauern, werden wir alle bis 80 arbeiten müssen. Dann bis du ein Nachwuchskader.“

Große erinnerte an Walter Ulbrichts Worte „überholen ohne einzuholen“ und den Ausspruch Erich Honeckers, „Den Sozialismus in seinem Lauf, hält weder Ochs noch Esel auf“. „Dank der klugen Kaderpolitik von Partei und Regierung ist es nun gelungen, den kleinen Betriebsunfall vom 9. November 1989 in sein Gegenteil zu verkehren“, verkündete der närrische Bürgermeister. Unter Beifall erklärte er: „Genossen! Es ist uns gelungen, das Heft des Handelns wieder zu übernehmen, in dem wir unsere Alt-FDJler, Parteifreundin Merkel und den Genossen Platzeck, an die politische Spitze der BRD gehievt haben.“ Merkel habe es recht früh geschafft, an die CDU-Spitze zu kommen, Platzeck hingegen benötigte die Hilfe der „bewährten Jugendfreundin Andrea Nahles“. Schließlich hob Große auch hervor, dass Partei und Regierung seit Jahren versuchen, den Benzin-Preis wieder auf DDR-Niveau zu bringen: Einsfuffzig. Werder Helau.

In Werder übernimmt nun erstmal das Prinzenpaar Enrico Schüning und Alexandra Golz das Zepter. Als Nachwuchspaar steht ihnen Toni Uhlisch und Nicole Hähle zur Seite. Erstmals hatten sie sich am Morgen des 11.11. beim traditionellen Auftritt des KCW im Awo-Heim Wachtelwinkel vorgestellt. Dann führten sie den Zug der Narren unter den Klängen des Werderaner Spielmannszuges durch die Stadt zum Alten Rathaus auf die Insel. Dort boten die Knospen, Apfelblüten und die Garde temperamentvolle Tänze für das Auge, gerade als die Sonne begann, auf Werder zu blicken. Zum Schunkeln regten die Stimmungssänger Petra Neumann, die Gebrüder Rainer und Bernd Zube sowie Michael Volkmer ein. Zur Freude vieler Zuschauer, von denen einige extra aus Berlin angereist waren, um dem grauen Alltag zu entfliehen. Für den Elferrat und sein Gefolge ging es auch nach der Machtübernahme munter weiter. Der Bürgermeister lud zum Gänsekeulenessen ein. Wolfgang Post

Wolfgang Post

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