Potsdam-Mittelmark: Mit dem Rad zur Schule
Umfrage in Stahnsdorf / Ausbau der Wege nötig
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Stahnsdorf - Immer mehr Stahnsdorfer Grundschüler machen es ihren Eltern vor und steigen um vom Auto aufs Rad. Das Fahrrad ist für viele Kinder auf ihrem Weg zur Schule zu einem unverzichtbaren Verkehrsmittel geworden. Werden in den Klassenstufen 1 und 2 knapp die Hälfte der Schüler von den Eltern mit dem Auto zur Schule gefahren, sind es in der sechsten Klasse nur noch einige wenige. Das ist das Ergebnis einer Umfrage, die das Rathaus an der Heinrich-Zille- und an der Lindenhof-Schule in Auftrag gegeben hat.
Um künftig noch mehr Schüler aufs Rad zu locken, soll über den Ausbau der Radwegelandschaft im Ort diskutiert werden. Das forderte Thomas Michel (Grüne), Sprecher des Stahnsdorfer Runden Tischs Verkehr, gegenüber den PNN. Michel hatte die Umfrage angeregt. Sie sei aber nur ein erster Schritt, um die Schulwege zu verbessern. Michel wünscht sich, dass weitere Umfragen folgen. Im Nachbarort Kleinmachnow hätten Kinder die Gefahren auf ihren Schulwegen konkret benennen können.
Auch Sozialausschusschefin Regina Schwarz (BfB) wünscht sich, dass die Radwegeproblematik angegangen wird. Angesichts der morgentlichen Staus vor den Schulen sei das nötig. Auf den engen Straßen ständen sich Autos, Busse, Radler und Fußgänger im Weg. „Ich träume manchmal, ich würde morgens aufwachen und wir hätten sichere Radwege“, sagte Schwarz. Sie könne Eltern verstehen, die angesichts des Durcheinanders ihre Kinder nur ungern mit Rad oder Bus zur Schule schickten – dennoch appellierte sie, Kinder zu mehr Selbstständigkeit zu erziehen. So biete die Verkehrswacht mit ihrem Verkehrsgarten an der Kita-Mäuseburg Trainings für junge Radler an. Auch der Schulbus im Ort sei gut und sicher.
Erste Verbesserungen auf den Radwegen kündigte indes Bürgermeister Bernd Albers (BfB) an. So werde die Friedrich-Naumann-Straße an der Zille Grundschule mitsamt Radwegen ausgebaut. Zudem will man an der Bahnhofstraße einen zweiten Zugang zum Schulhof schaffen. Das bringt Entlastung. Schwieriger sei es an der Lindenhof-Grundschule: Die Gemeindevertreter seien sich uneinig, wie und ob die holprige Mühlenstraße ausgebaut werden soll. Angesichts des Haushaltslochs wurde das Projekt verschoben – die Kinder jedenfalls schaffen Tatsachen. Sie radeln immer zahlreicher auch über die Mühlenstraße. Tobias Reichelt
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