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Nieplitz goes Spreewald. Erstmals gondeln Kähne über das Flüsschen in Beelitz.

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Spargelfest in Beelitz: Mit dem Stocherstab durch die Spargelstadt

In Beelitz gondeln zum ersten Mal Spreewaldkähne über die Nieplitz. Die Attraktion ist ein Testlauf für die Laga.

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Beelitz - Beelitz wird ein bisschen Spreewald. Zum Spargelfest am Wochenende können sich Besucher der Stadt das erste Mal mit einem Kahn über die Nieplitz schippern lassen. An beiden Tagen ist die Fahrt auf der knapp einen Kilometer langen Strecke südlich der Altstadt entlang möglich. Das sagte Stadtsprecher Thomas Lähns. Die Spargelstadt kann somit exklusiv vom Fluss aus erlebt werden. „Man muss manchmal neue Wege gehen – auch wenn sie übers Wasser führen“, so Bürgermeister Bernhard Knuth.

Die Kahntouren werden jeweils von 10 bis 20 Uhr angeboten und sind ein Testlauf für die Landesgartenschau (Laga) 2019, um die sich Beelitz bewirbt. „Wir möchten sehen, wie so etwas bei den Leuten ankommt – und zeigen, dass unsere Stadt auch aus ungewohnter Perspektive sehr reizvoll ist“, so der Bürgermeister weiter. Der Probebetrieb ist von der Unteren Naturschutzbehörde und der Unteren Wasserbehörde des Landkreises genehmigt worden. Sofern Beelitz den Zuschlag für die Landesgartenschau erhält, sollen die sogenannten Nieplitzgondeln den ganzen Sommer lang auf dem dann wiederhergestellten Mühlenteich und der Nieplitz umherfahren.

Nieplitz bedeutet eigentlich "nicht schiffbar" - ein Irrtum

Das Spargelfest in Beelitz ist ein Touristenmagnet. Mehrere Tausend Besucher aus Brandenburg, Berlin und den benachbarten Bundesländern werden erwartet, heißt es aus der Verwaltung. Ein Markt in der Altstadt, offene Höfe, und Konzerte unter anderem mit Roberto Blanco, Ireen Sheer und Guildo Horn sollen für Abwechslung und Stimmung sorgen. Doch das Fest soll auch genutzt werden, um für die Bewerbung für die Landesgartenschau bei den Gästen zu werben. „Wenn die vielen Besucher erfahren, dass sich Beelitz um die Laga bewirbt, dann die tolle Stimmung bei uns erleben und die Voraussetzungen sehen, gewinnen wir wertvolle Fürsprecher auch in anderen Regionen des Landes und darüber hinaus“, hofft Bürgermeister Knuth.

Der Testbetrieb der Spreewaldkähne wird von der Kahnfährgenossenschaft Lübbenau übernommen. „Die Nieplitz bietet die nötigen Voraussetzungen für unsere Kähne“, sagt Steffen Franke, Vorstandsvorsitzender der Genossenschaft. Es sei lediglich eine Wassertiefe von mindestens 50 Zentimetern für die zwei Meter breiten und neun Meter langen Gefährte nötig. Obwohl der Name Nieplitz aus dem Slawischen stammt und übersetzt „nicht schiffbar“ bedeutet, muss das Gewässer einst auch zum Warentransport genutzt worden sein. Vor rund zehn Jahren wurde bei Bauarbeiten für den Aussichtsturm am Katzenberg in den Grenzelwiesen ein historischer Lastenkahn gefunden. Diese Tatsache inspirierte die Werderaner Landschaftsarchitektin Anja Möller, die das Beelitzer Gartenschaukonzept entwickelt hat, Kähne als Attraktion über die Nieplitz gondeln zu lassen.

Die Fahrgäste auf dem Spargelfest werden übrigens von einem stilecht gekleideten Fährmann befördert, der den Kahn mit dem Stocherstab über das Wasser befördert. Die Fahrten starten an der Brücke am Beelitzer Schwimmbad. Die Fahrt wird einen Euro kosten.

Björn Stelley

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