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Die Firma Technus KG Teterow hat einen klassischen Wohnwagen auf einen Katamaran gesetzt.

© Bernd Settnik/dpa

Potsdam-Mittelmark: Mit dem „WaterCamper“ auf Seen und Flüssen

Jetzt auch ab Werder (Havel) möglich: Wasserwandern in einem schwimmenden Wohnwagen

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Werder (Havel) - Urlaub auf dem Wasser wird in Deutschland immer beliebter. Fast wie Pilze schießen Charterfirmen aus dem Boden. Bisher buchen Hobbykapitäne Hausboote, Yachten und Flöße. Nun können sie auch im Wohnwagen über das Wasser schippern. Dafür hat die Firma Technus KG Teterow den ,WaterCamper’ entwickelt. Geschäftsführer Bernd Krafft will damit eine neue Zielgruppe ansprechen will, die Camper. Das Unternehmen verfrachtet klassische Wohnwagen mit allem Komfort auf einen Katamaran. „Die ersten sind damit schon von Waren an der Müritz bis Berlin und Werder (Havel) gefahren“, berichtet Krafft.

Neu ist, dass die „WaterCamper“ jetzt auch bei der Firma Charterpoint in Werder (Havel) an der Damaschkestraße auf dem Gelände der einstigen Vulkanfiberfabrik ausgeliehen werden können. Für die empfohlene Tour von Werder nach Waren sollte eine Woche eingeplant werden, sagt Charterpoint–Leiterin Sarah Engel. Der Mietpreis pro Woche liege je nach Saison zwischen 499 und 1299 Euro. Auf den brandenburgischen Gewässern bis Zehdenick werde allerdings auch für den „WaterCamper“ ein Bootsführerschein benötigt. Das Fluß- und Seengebiet rund um Waren, Neustrelitz und Schwerin kann indes führerscheinfrei befahren werden.

Seit 2004 baut Bernd Krafft in seiner Firma Schwimmsysteme. Waren es zuerst vor allem Badeinseln, die auf Seen und Gewässern von Bayern bis Hamburg schwimmen, fertigte Krafft später auch Flöße mit stabilem Schwimmunterbau. „Dann kauften sich meine Kinder einen Wohnwagen und ich dachte, komfortabler kann man ein Floß gar nicht bestücken“, erzählt der 49-Jährige. Die Idee für den „WaterCamper“ war geboren.

Die Wasserfahrzeuge haben einen 60-PS-Motor als Antrieb und zum Manövrieren zwei Seitenstrahlruder. So müssen wasserbegeisterte Camper jetzt nicht mehr nur am Ufer liegen, sondern können auch selbst „schippern“, ohne auf die Annehmlichkeiten moderner Wohnwagen zu verzichten. Dazu gehören auf 48 Quadratmetern Gaskocher, Heizung und TV-Anlage sowie eine Terrasse. „Für die meisten Kunden ist wichtig, dass alles auf einer Ebene passiert“, erzählt Charterpoint-Leiterin Engel.

Das System scheint einfach: Auf Plastik-Schwimmkörpern montieren die Teterower ein stabiles Metallsystem. Als Laufboden dient widerstandsfähiges Holz. Per Kran wird der Wohnwagen – ohne Fahrgestell – darauf gehoben, ringsherum wird eine Reling montiert, vorn und hinten eine Persenning gespannt. „Wir wollen keine Konkurrenz zu Yachten sein“, stellt Krafft klar. Vor allem ältere Urlauber und Familien mit Kindern hätten den „WaterCamper“ bisher probiert, sagt Engel.

Probleme bei Sturm seien trotz der Größe der „WaterCamper“ bisher nicht aufgetreten. „Sie sind bis Windstärke vier zugelassen, wie alle Sportboote, aber auch bei Stärke sechs gab es beim Test keine Probleme“, erläutert Krafft. Damit die Fahrzeuge zum Wasserwandern später auch auf Flüssen wie Elbe oder Rhein unterwegs sein dürfen, arbeitet Krafft mit der Universität Rostock zusammen. „Wir testen gerade die anderen Strömungsverhältnisse, die ersten Ergebnisse werden im Sommer erwartet.“

Winfried Wagner (mit ldg)

Weitere infos unter

www.charterpoint-werder.deTECHNUS KG]

Winfried Wagner (mit ldg)

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