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Potsdam-Mittelmark: Mit Haut und Haar

Berliner Pudel Finalist bei Hunde-Castingshow im Pfötchenhotel Beelitz

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Beelitz - Er trägt Zöpfe, ist weiß und hat ein nacktes Hinterteil: Der Großpudel Kassam ist eines der auffälligsten Tiere bei der neuen Castingshow „Top Dog - Deutschland sucht den Superhund“. In den ersten beiden Folgen konkurrierten 453 Vierbeiner und deren Besitzer aus ganz Deutschland beim privaten Fernsehsender Vox um den Titel und das Preisgeld in Höhe von 10 000 Euro.

Der Berliner Kay Radmacher hat es mit Kassam unter die zwölf Finalisten geschafft. Von heute an muss immer dienstags um 21.10 Uhr ein Frauchen oder Herrchen mitsamt Hund die Castingshow verlassen – bis am Ende der zwölf Sendungen der Sieger feststeht. Nach eigenem Bekunden geht es Radmacher mit seiner Teilnahme weniger um das Preisgeld. Er sieht sich auf einer Mission: „Ich möchte für meine Rasse, den Pudel, einige Sachen klarstellen.“

Der 37-jährige und modisch gekleidete Friseur aus Friedenau sagt, er wolle zeigen, dass sein zurechtgemachter Hund genauso lebe wie andere Hunde auch und glücklich sei. Mit Tierquälerei habe das Frisieren seines Pudels nichts zu tun. Dass Kassams äußere Erscheinung Erstaunen oder Kritik hervorrufen kann, sei ihm bewusst. Radmacher frisiert seinen dreijährigen Pudel selbst im Sinne der so genannten kontinentalen Schur. Das weiße Fell fehlt am Hinterteil, dafür ist es auf der Brust, über den Füßen, auf Teilen des Rückens und auf dem Kopf vorhanden.

Eine einfache Spielerei sei das nicht. Die Verteilung der Behaarung beruhe auf einer praktischen Schur für Pudel, die einst bei der Entenjagd eingesetzt worden seien. Die Zöpfe finde er selber nicht schön, sagt Radmacher. Sie schützten allerdings die Haare des Pudels.

Bei den Dreharbeiten zu „Top Dog“ im Pfötchenhotel in Beelitz-Schönefeld liegt Kassam in den Pausen still auf seinem Platz. Für die einzelnen Aufgaben, deren Ausführung von einer Jury bewertet wird, verlässt er seine Ecke. So springt er etwa am Beckenrand eines Schwimmbades umher, um ein Schiffchen durchs Wasser zu ziehen. Sein Besitzer steht mit einem Gummianzug im Wasser, um dem Tier zu sagen, wo es langgeht.

„Kassam und ich sind einfach medienwirksam“, meint Radmacher. Er bezeichnet es als „Passion“, seinen auffälligen Pudel auszustellen. Dieser habe bereits die Titel Deutscher und Internationaler Champion und andere Wettbewerbe gewonnen. Kassam und sein Gefährte Escada - ein weiterer Großpudel im Besitz von Radmacher - werden gepflegt: Jeden Tag würden sie zwei Stunden mit ihrem Hundesitter im Grunewald verbringen.

Nach Angaben von Vox geht es bei der Auswahl des „Superhundes“ um Charisma und Talent des Tieres sowie um ein harmonisches Verhältnis zwischen Halter und Hund. „Wir suchen nicht den perfekten Hund“, betont Sprecher Matthias Schwarz. Über das Weiterkommen der Tiere entscheidet eine Jury, zu der Tierpsychologe Martin Rütter, Vox- Reporterin Diana Eichhorn und Friederike de Jong von Knebel, Inhaberin von Geschäften mit Parfüm und Accessoires für Hunde, gehören.

Leticia Witte

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