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Potsdam-Mittelmark: Mit kleinen Schritten zum großen Wurf

Berliner Spieler und Sponsoren haben den Stahnsdorfer Basketball als gute Adresse gesichtet

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Berliner Spieler und Sponsoren haben den Stahnsdorfer Basketball als gute Adresse gesichtet Teltow. Marcus Boljahn studiert das Wetter. Abwind, Azorenhoch oder Kleine Eiszeit. Für den Basketball-Regionalligisten RSV Eintracht Stahnsdorf/Teltow/Kleinmachnow erhofft sich der angehende Meteorologe ein lang anhaltendes Hoch. Eine große Warmfront nach etlichen Tiefs in den Vorjahren, als der Aufstieg zweimal knapp verpasst wurde und nun trotz des endlich geschafften Sprunges in die Regionalliga Leistungsträger den Verein verließen. Damit seine Prognosen wahr werden, hat er als Abteilungsleiter den zur regionalen Identifikation gewählten Vereinsnamen einer Eintracht aus Stahnsdorf, Teltow und Kleinmachnow zumindest um Berlin-Süd erweitert. Denn für den nötigen Sonnenschein sollen Neulinge aus Steglitz-Zehlendorf oder Marienfelde sorgen. Vor drei Jahren wusste keiner, wie es weitergehen soll. Boljahn coachte die Mannschaft, der Aufstieg wurde knapp verpasst. Seitdem hat sich vieles verändert. Mit Torsten Schierenbeck kam erstmals ein Berliner Profitrainer in die Mittelmark und Spieler aus der Hauptstadt zog es ins Umland. Während sich das Team früher vor allem in der Region bis hin zur Berliner Stadtgrenze bewegte, bedient man sich nun gerne des weitaus reichhaltigeren Potenzials aus Berlin. Regionalliga spielt der RSV in dieser Saison. Das klingt zwar hoch, doch es ist nur die zweite Reihe der dritthöchsten deutschen Liga. In die erste will der ehemalige ukrainische Nationalspieler und jetzige Trainer Pastushenko, der vor dieser Saison von Südwest Berlin zum RSV wechselte, nächstes Jahr spielen. Vorgaben bekam der frühere russische Meister, der unter anderem noch mit Weltklassespielern wie Wassili Karassev auf dem Feld stand, vom Vorstand und Management nicht. Doch für Neu-Manager Daniel Fritzsche steht die Richtung fest: „Der Aufstieg muss Ziel sein.“ Dafür geht in dieser Saison alles ein bisschen größer, alles ein bisschen professioneller. Fritzsche, Marketing-Director des RSV, ist Selbstständiger Sporteventmanager in Berlin und soll für Sponsoren sorgen, Robert Guß betreut als Marketing-Manager die Geldgeber und zudem gibt es nun Eventmanager und Artdirector. Das Energieversorgungsunternehmen e.dis wurde als Trikotsponsor und Klaus Brüggemann mit dem Berliner Fitnessstudio Atlantis als weiterer Gönner gewonnen. Brüggemann? Er ist ein Mann mit guten Kontakten und Vorstandsmitglied des Berliner Fußball-Bundesligisten Hertha BSC. Ihre erste große Aktion war das Charity-Event vor zwei Wochen, als der RSV gegen eine Prominentenmannschaft spielte. Obwohl Basketball in Teltow inzwischen zum sportliche Zugpferd aufgaloppierte, bleibt es schwer, lokale Sponsoren zu gewinnen. Einzig die Druckerei Grabow zählt derzeit zum Pool der regionalen Geldgeber. Zahlungen an Spieler oder gar Verträge wird es daher auch in der Regionalliga vorerst nicht geben. „Dennoch ist die Finanzierung der Saison mit einem niedrigen fünfstelligen Etat gesichert“, so Fritzsche. Der RSV lockt die Berliner Spieler nicht mit Geld, jedoch mit einem gesunden Umfeld. Stahnsdorfs Bürgermeister Gerhard Enser, der Gelegenheitsgast in der Halle ist, schrieb in einem Grußwort der neuen Marketingbroschüre: „Die Basketballer haben in den letzte Jahren nahezu aus Eigenmitteln eine beispielhafte Entwicklung vollzogen. Das erreichte Leistungsniveau sowie die Perspektiven der Jugendarbeit können in Zukunft nur erhalten und verbessert werden, wenn es gelingt, die Zusammenarbeit der drei Komponenten Sport, Wirtschaft nd Politik zu realisieren.“ Nun sind die neuen Macher angetreten, um die Sportart weiter zu puschen und dem Brandenburger Vorzeigeklub Bernau zu folgen. Die spielen bereits zweite Liga – dort, wo der RSV auch seine Zukunft sieht. jab

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