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Potsdam-Mittelmark: Mit Tante Emma geht auch die Post

Schließung der Poststelle in Ferch am 26. März / Einzigartiger Service in Töplitz gestartet

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Schließung der Poststelle in Ferch am 26. März / Einzigartiger Service in Töplitz gestartet Potsdam-Mittelmark - Mit der Schließung des „Tante-Emma-Ladens“ in zwei Wochen wird in Ferch auch die örtliche Post-Filiale wegfallen. Bislang als so genante Postservice-Agentur in Doris Wagners Lebensmittel-Geschäft integriert, werden postalische Dienstleistungen künftig über einen mobilen Service angeboten. Dies sagte der Regionale Politikbeauftragte der Deutschen Post AG, Peter Reichert, am Mittwoch bei einem Gespräch mit der Bundestagsabgeordneten Katherina Reiche (CDU) in Berlin. Mit Blick auf ihre auslaufende Monopolstellung will sich die Deutsche Post AG mit diversen Maßnahmen für den Wettbewerb rüsten. Kosten sollen zum Beispiel durch die Schließung von rund 1000 Poststellen gespart werden. Deshalb wird das Filialnetz bis zum Jahresende auf bundesweit 12000 Poststellen „heruntergefahren“, erklärte Reichert. Hauptkriterium für den Erhalt oder die Schließung einer Filiale ist die Einwohnerzahl, die 2000 nicht unterschreiten darf. Somit sind in Brandenburg vor allem kleine, berlinferne Orte von der Schließungswelle betroffen. Mittelmärkische Poststellen hingegen profitieren meist von dem vergleichsweise einwohnerstarken Speckgürtel Berlins. Ausnahmen sind Ferch und Weseram (bei Groß Kreutz). Um künftig die Grundversorgung der Einwohner mit postalischen Dienstleistungen sicherzustellen, werden erstmals in Potsdam-Mittelmark mobile Services eingerichtet. „In anderen Regionen Deutschlands haben wir das System schon vielfach erfolgreich eingeführt“, betonte Reichert. In Orten ohne Poststellen können Bürger per „Service-Karten“ den Zusteller quasi ins Haus bestellen, um Briefmarken zu erhalten, Pakete abholen zu lassen oder andere Dienstleistungen zu beanspruchen. In Ferch war die Umstellung vom stationären auf den mobilen Service ursprünglich für Ende Mai geplant, musste jedoch um zwei Monate vorgezogen werden. „Weil uns der Hauseigentümer zum 26. März gekündigt hat“, erklärte Hans-Jürgen Wagner, der im Geschäft seiner Frau angestellt ist. Vom neuen Postangebot hält er indes nicht viel: „Dann dauert es noch länger, bis die Zusteller beim Kunden sind“, ist er überzeugt. Obgleich mobile Services als üblicher Ersatz für geschlossene Filialen dienen sollen, hat die Deutsche Post AG in Töplitz einen brandenburgweit einzigartigen Service gestartet. „Nachdem die dortige Filiale geschlossen worden war, hatten sich die Leute sehr stark gemacht“, erinnerte sich Reichert an den Protest der Einwohner. Ergebnis der Bemühungen war die Einrichtung einer so genannten Benachrichtigungsagentur. Diese informiert die Töplitzer über Sendungen und vereinbart Zustelltermine. „Auf diese Weise müssen die Bürger nicht nach Werder fahren, um ihre Sendungen abzuholen“, so Reichert. Andrea Röder

Andrea Röder

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