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Potsdam-Mittelmark: Mitarbeiter jahrelang überbezahlt Ergebnisse zu Gehältern aus Michendorfs Rathaus

Michendorf - Die Nachricht war für viele Michendorfer Verwaltungsmitarbeiter ein Schock: Jahrelang sollen sie zu viel Gehalt bezogen haben und in Zukunft weniger bekommen. Das geht aus einer jetzt vorgelegten Untersuchung hervor, die der Bürgermeister im Auftrag der Gemeindevertreter initiiert hatte.

Von Eva Schmid

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Michendorf - Die Nachricht war für viele Michendorfer Verwaltungsmitarbeiter ein Schock: Jahrelang sollen sie zu viel Gehalt bezogen haben und in Zukunft weniger bekommen. Das geht aus einer jetzt vorgelegten Untersuchung hervor, die der Bürgermeister im Auftrag der Gemeindevertreter initiiert hatte. Reinhard Mirbach (CDU) beauftragte ein externes Unternehmen, zu überprüfen, ob seine Mitarbeiter gemäß ihrer Aufgaben in der richtigen Gehaltsstufe eingeordnet sind.

Das Resultat: Zehn der insgesamt 45 überprüften Rathausmitarbeiter seien überbezahlt, drei Angestellte wiederum würden zu wenig Gehalt bekommen. Aus der Lokalpolitik heißt es zudem, dass den Mitarbeitern offenbar die letzten zwanzig Jahre zu viel Gehalt bezahlt worden sei. Mit der Zeit habe sich so eine Millionensumme angehäuft. Die jetzt drohenden Herabstufungen könnten für einzelne Mitarbeiter sogar bis zu 1000 Euro weniger Gehalt pro Monat bedeuten.

Die Stimmung im Rathaus ist angespannt, noch in diesem Jahr muss laut Bürgermeister Mirbach ein Kompromiss gefunden werden. Die Gemeindevertretung wolle in den Haushalt für 2015 bereits die neuen Tarife miteinbeziehen. „Es finden derzeit Gespräche mit den Mitarbeitern statt“, so Mirbach. Der Personalrat würde aber gegen die Vorschläge protestieren. Bevor der Streit um die Gehälter vor dem Arbeitsgericht landet, soll ein Mitarbeiter vom Arbeitsgericht schlichten, erklärte der Bürgermeister am Dienstag den PNN. Rückzahlungen müssen die Mitarbeiter nicht befürchten – die könnten zwar im Nachhinein eingefordert werden, das Thema stehe aber nicht zur Debatte, so Mirbach.

Eine Überprüfung der Gehälter und Aufgaben, so FBL/UWG-Fraktionschef Wolfgang Kroll, hätten die Gemeindevertreter schon Jahre zuvor versucht, durchzusetzen. Weit sei man dabei aber nicht gekommen. Der neue SPD-Fraktionschef Volker-Gerd Westphal kritisiert die Entscheidung der vorhergehenden Gemeindevertretung, die Anfang des Jahres die Untersuchung fraktionsübergreifend forderte. „Das Gutachten zur Eingruppierung ist ein Fehler gewesen.“ Statt auf die Tarifgruppen zu schauen, hätte erst geprüft werden sollen, wer welche Aufgaben übernimmt und wo man hätte umschichten können. Wichtig sei jetzt, teure Prozesse vor dem Arbeitsgericht zu vermeiden. Eva Schmid

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