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Schnell noch ein Blick in die Karte: Manfred Neumann (3.v.l.) und der Erste Beigeordnete Christian Stein (r.) mit der Feuerwehr-Delegation aus Wenzlow.

©  Thomas Lähns

Potsdam-Mittelmark: Mitbringsel mit Martinshorn

Mittelmark stiftet Fahrzeuge und Ausrüstung für freiwillige Feuerwehr im Partnerkreis Nowotomyski

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Potsdam-Mittelmark - Für Manfred Neumann und seine Kameraden ist es schon zur Tradition geworden: Mindestens zwei Mal im Jahr fahren die Feuerwehrleute aus Wenzlow (Amt Ziesar) nach Polen und besuchen dort ihre Partnerwehr. An diesem Wochenende ist es wieder so weit – und dieses Mal haben sich die Wenzlower vom Landkreis ein paar beachtliche Geschenke mit auf den Weg geben lassen: Ein Tanklöschfahrzeug, ein Mannschaftstransporter und ein Schlauchanhänger sowie diverse Ausrüstungsgegenstände sind gestern Nachmittag von Beelitz-Heilstätten aus auf die Reise nach Bolewice im polnischen Landkreis Nowotomyski gegangen.

„Während die polnischen Berufswehren gut ausgestattet sind, fehlen bei den Freiwilligen gerade die Fahrzeuge“, sagte Kreisbrandmeister Herbert Baier gestern bei der Verabschiedung des Korsos. Das Problem: Für die Ausstattung der ehrenamtlichen Lebensretter sind die Kommunen zuständig – wie hier. Mit dem Unterschied, dass die polnischen Gemeinden für den Brandschutz kaum Geld übrig hätten. Baiers Stellvertreter Neumann konkretisierte: „In erster Linie brauchen sie Mannschaftstransporter, um ihre Leute zum Einsatz zu bekommen.“ Die Reviere seien bei den Nachbarn viel größer als die Abschnitte deutscher Feuerwehren, Ausrückezeiten von 40 Minuten seien keine Seltenheit, so Neumann. Bereits im vergangenen Jahr haben die Wenzlower einen alten VW-Bus T 3 gekauft und für die Partnerwehr flott gemacht. „Damit haben wir sie dann überrascht – das gab einen Schreck“, lachte er. In einem Punkt würden die Polen aber klar vorn liegen: „Die Gerätehäuser sind ein Traum: Gefliest wie im Wohnhaus, da steckt richtig Arbeit drin“, so Neumann. Das meiste würden die Kameraden selbst machen – in Deutschland kaum vorstellbar.

Und nun ist ein weiterer Transporter, dieses Mal ein T 4 aus dem Bestand des mittelmärkischen Rettungsdienstes, auf dem Weg nach Osten. Und weil die Reviere im polnischen Partnerlandkreis Nowotomyski besonders waldreich sind, gibt es das Tanklöschfahrzeug, einen W 50 aus dem Jahr 1987, dazu. Die ganze vergangene Woche ist im Feuerwehrtechnischen Zentrum an dem Einsatzfahrzeug geschraubt und geschweißt worden: Eine neue Beleuchtungsanlage kam aufs Dach, Lackschäden wurden ausgebessert und der ganze Wagen noch einmal gründlich gereinigt. Dabei ist der W 50 insgesamt noch sehr gut in Schuss, wie Baier unterstrich. „Von unseren schlechteren Fahrzeugen im Landkreis ist er der beste“, schätzte Neumann. Und immerhin: Im Moment muss in Bolewice ein ausgedienter Milch-Kübelwagen als Löschfahrzeug herhalten. In den Laderaum des W 50 haben die Mittelmärker noch eine Motorsäge und vier Atemschutzgeräte als weitere Geschenke gepackt und hinten ein Schlauchwagen der Wenzlower Wehr mit neuen Schläuchen angehängt.

Die Übergabe der Fahrzeuge ist für heute geplant, dazu werden auch Herbert Baier und der Erste Beigeordnete des Landkreises Christian Stein (CDU) nach Bolowice fahren. Er will die Polen dort offiziell zum Deutschen Wandertag 2012 im Fläming einladen. Gerade im Bereich des Tourismus findet zwischen den beiden Kreisen zurzeit ein reger Austausch statt, im Oktober war eine Delegation um Landrat Wolfgang Blasig zu einer Tagung in die Kreisstadt Nowy Tomysl gereist. Auch im Bereich Bildung herrscht reger Kontakt: Seit Zwei Jahren werden Partnerschaften zwischen den weiterführenden Schulen hier und dort vermittelt. Thoma s Lähns

Thoma s Lähns

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