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Viel Bewegung: Junge Musiker aus Polen und Mexiko in Petzow.

© Andreas Koska

Potsdam-Mittelmark: Mitreißender Auftritt im Schlosspark

Marching Bands zu Gast beim Heimatverein

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Werder (Havel) - Der fünfjährige Santiago Veras de Vitales war aus dem Häuschen, ebenso wie die vier Jahre ältere Alexandra Oryschenko. Sie gehören zu den Kindern, die derzeit ihre Ferienfreizeit im Inselparadies Petzow verbringen. Am Samstagmittag kamen sie auf die Wiese neben dem Waschhaus im Schlosspark, um zwei Marching Show Bands, die an der Weltmeisterschaft in Potsdam teilnahmen, zu erleben. „Die ersten waren besser“, „Nein die Afrikaner“, „eigentlich beide“ schrien die jungen Zuschauer durcheinander. Die ersten, das war das „Orkiestra Deta Grandioso“ aus der polnischen Industriestadt Radom, bei den „Afrikanern“ handelte es sich um die aus dem mexikanischen Xalapa stammende „Buhos Marching Band“. Die Musikformationen sind auf Einladung des Heimatvereins Petzow in den Schlosspark gekommen. Dessen Vorsitzender Karl-Heinz Friedrich ist begeistert von der Musik – seine Tochter spielt im Potsdamer Fanfarenzug mit. „Es ist eine sinnvollere Freizeitgestaltung als nur am Computer herumzuhängen“ so Friedrich. So lud der Verein beide Orchester am Samstag ein „um zu entspannen und Luft zu holen“. Es gelang ganz offensichtlich – bei Saft, Boulette und Kartoffelsalat sah man die Jugendlichen auf der Wiese sitzen und durch den Park spazieren. Einige besichtigten auch die beiden Museumsräume des Waschhauses. Hier wird in liebevoller Art die Geschichte des Orts dargestellt und vor allem die Geschichte des Wäschewaschens.

Paulina Kacprowicz, die Tambourmajorin des polnischen Blasorchesters, ist zum ersten Mal bei einer Weltmeisterschaft dabei. „Hier gibt es viele nette Menschen und ein tolles Publikum“, lobte die 18-Jährige die Potsdamer und attestierte auch, dass unter den Orchestern eine nette Stimmung herrscht, ohne großes Konkurrenzdenken. Orchesterchef Dariusz Krajewski ist von Potsdams Umgebung begeistert „Das viele Wasser hat mich beeindruckt“ so Krajewski. Sein Ensemble wurde 1978 gegründet und hat über 100 Mitglieder, die Hälfte davon konnte zur WM kommen. „Die Kosten sind doch relativ hoch, deshalb konnten wir nicht alle mitnehmen“ so der Dirigent, der am Samstag sehr stolz war, mit seiner Band das Finale erreicht zu haben. Das hatten die Mexikaner verpasst. Der Band, die zum ersten Mal in Europa war, merkte man die Traurigkeit darüber nicht an. Fröhlich, schwungvoll und mitreißend boten sie zum Abschluss des Vormittags ihr Können den etwa 300 Besuchern in Petzow dar. Bunte Kostüme, viel Bewegung innerhalb des Orchesters und kunstvolle Figuren zogen das Publikum in ihren Bann. Michelle Romeros Augen strahlten dabei vor Lebensenergie. Die Vierzehnjährige ist eine der fünf Tänzerinnen der Formation. Als beide Orchester am Ende gemeinsam auf der Wiese standen und ihr Abschlussständchen gaben, jubelten die Zuschauer und Karl-Heinz Friedrich konnte zufrieden lächeln, seine Idee hat sich als erfolgreich erwiesen. Auch die Kinder vom Inselparadies gingen glücklich wieder zurück zum Camp.Andreas Koska

Andreas Koska

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