Potsdam-Mittelmark: Mittelmark wird grüner
Die Grünen gehören zu den Wahlsiegern, in Kleinmachnow legten sie um sieben Prozent zu
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Potsdam-Mittelmark - Nicht nur die CDU, auch die Grünen gehören im Potsdamer Umland zu den Wahlsiegern der diesjährigen Kommunalwahl. In Kleinmachnow gelang ihnen, wovon andere Parteien nur träumen konnten. Sie legten um 7,1 Prozent zu und haben mit insgesamt fünf Sitzen jetzt die Linke als drittstärkste Kraft im Gemeindeparlament abgelöst.
Auch in Schwielowsee wurde nach der Wahl gejubelt: Dort schafften es die Grünen wie berichtet aus dem Stand heraus auf 7,9 Prozent – das sind zwei Sitze in der Gemeindevertretung. Auch in Teltow, Werder (Havel) und Stahnsdorf legten die Grünen zwischen zwei und drei Prozentpunkte zu.
„Jetzt ist die kritische Masse erreicht“, sagt die Spitzenkandidatin der Schwielowseer Grünen, die Kinderärztin Winnie Berlin. Für die Grünen hätten nicht nur viele Zuzügler gestimmt, „sondern auch Leute von hier, die anders leben wollen“. Das gute Wahlergebnis führt Berlin auf die Unzufriedenheit vieler Schwielowseer zurück. „Die Bürger wollen anders repräsentiert werden und nicht mehr einfach nur Themen aufgetischt bekommen.“
Problematisch sei auch, dass viele Interessen und Bedürfnisse Zugezogener und jüngerer Einwohner bisher oft zu kurz gekommen seien. „Ich habe miterlebt, wie junge Familien aus Berlin nach Schwielowsee gezogen sind und nach einigen Jahren der Gemeinde den Rücken gekehrt haben“, sagt Berlin. Jetzt soll keiner mehr frustriert wegziehen.
Die zwei neuen grünen Gemeindevertreterinnen, neben Berlin auch die 52-jährige Barbara Tauber, wollen dafür sorgen, dass Schwerpunkte des Wahlprogramms im Gemeindeparlament diskutiert werden. Dazu zählt, Schwielowsee für Familien attraktiver zu machen, die Anbindung an Potsdam und Berlin zu verbessern und eine weiterführende Schule für die Gemeinde zu bauen.
Mehr Stimmen als die zwei grünen Kandidatinnen aus Schwielowsee hat ein Kleinmachnower Schüler des Weinberg-Gymnasiums für die Grünen auf sich vereint. Für den 18-jährigen Alan Oeff wurde 872-mal abgestimmt. Er warb dafür, sich für Jugendliche in der Region einzusetzen. Sein Vorhaben wurde belohnt.
Das starke Stimmenplus hat ihm trotz des schlechten zwölften Listenplatz das zweitbeste Ergebnis beschert. Auch in den Kreistag wird er einziehen, auch dort hat er das zweitbeste Ergebnis der Grünen erzielt. „Das zeigt, dass nicht nur Kinder, sondern auch Jugendliche noch stärker berücksichtigt werden müssen“, erklärt die grüne Gemeindevertreterin Barbara Sahlmann. In der Gemeinde gebe es zu wenige Treffpunkte für sie. „Sie wollen nicht nur unter Aufsicht im Jugendklub sein.“ Eva Schmid
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