Potsdam-Mittelmark: Mittelmarks Bauern bleiben verschont Kaum Diebstähle bei großen Agrarbetrieben
Beelitz / Nuthethal - Die großen mittelmärkischen Landwirtschaftbetriebe sind von den vermehrten Diebstählen, über die der Landesbauernverband jüngst in Teltow berichtete, verschont geblieben. Nach Informationen des Verbandes beklagten sich mehr als zwei Drittel der brandenburgischen Landwirtschaftsbetriebe über Diebstähle.
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Beelitz / Nuthethal - Die großen mittelmärkischen Landwirtschaftbetriebe sind von den vermehrten Diebstählen, über die der Landesbauernverband jüngst in Teltow berichtete, verschont geblieben. Nach Informationen des Verbandes beklagten sich mehr als zwei Drittel der brandenburgischen Landwirtschaftsbetriebe über Diebstähle. Konkret wurden 117 der insgesamt 170 Betriebe im letzten halben Jahr bestohlen. Laut einer Umfrage des Verbandes unter Landwirten ist besonders häufig Diesel entwendet worden, aber auch Futtermittel, Silofolie und Weidezauntechnik waren begehrtes Diebesgut. Auf größere Geräte wie Radlader oder Schlepper haben es die Diebe hingegen eher seltener abgesehen.
„Vor fünfzehn Jahren kam es bei uns zu Diebstählen – da ging so eine Welle im Landkreis um“, sagt Jürgen Frenzel, Chef der Agrar-Gesellschaft Wittbrietzen, den PNN auf Anfrage. In den letzten Jahren sei der Betrieb von Diebstählen verschont geblieben. Frenzel, der zusammen mit seinem Kollegen Jörg Schmidt eine Fläche von 2000 Hektar bewirtschaften lässt, habe jedoch „höllische Angst“. Ein Traktor mit Hänger wurde ihnen damals geklaut. Der Landesverband schätzt den Schaden bei Diebstählen derartiger Fahrzeuge auf über 100 000 Euro.
„Unsere neuen Fahrzeuge haben wir mit einer Diebstahlsicherung und Peilsendern gekauft, damit man sie besser nachverfolgen kann“, sagt Frenzel. Auch plant der Landwirt, Überwachungskameras zu installieren. 81 Prozent der Diebstähle, so erklärt der Bauernverband, würden unaufgeklärt bleiben.
„Wir sind immer mal wieder von Diebstählen betroffen, aber nicht überdimensional“, sagt der Beelitzer Spargelbauer Ernst-August Winkelmann. Vor einer Weile sei ein Schlauch geklaut worden. Um große Schäden zu vermeiden, würde man auf den über 500 Hektar großen Feldern des Spargelhofes Buschmann & Winkelmann darauf achten, dass abends keine Geräte auf dem Feld stehen bleiben.
Auch der Vorstandsvorsitzende der Agro Saarmund, Uwe Naujox, hat auf seiner 3700 Hektor großen Anbaufläche, die von Teltow bis Fresdorf reicht, keine Diebstähle zu melden. „Klar gibt es Leute, die sich Gras abmähen oder Blumen klauen.“ Felddiebstähle, so berichten alle drei Betriebe, seien normal. Auch Dünger werde öfter geklaut, sagt Landwirt Frenzel. „Aber das kriegt man meistens gar nicht mit, wenn etwas fehlt“. Dennoch ärgert sich Frenzel, wenn seine Sonnenblumen vom Feld gerupft werden: „Wenn wir die Pflanzen säen, dann sind die Körner abgezählt – bei der Ernte kommt es auf jede Pflanze an“. es
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