Potsdam-Mittelmark: Moderne Rettungstechnik und alter Leiterwagen

Michendorf - Durch den ohrenbetäubenden Lärm aus etwa 20 Martinshörnern der Feuerwehrfahrzeuge Michendorfs und umliegender Orte ist wohl auch der letzte Schläfer am vergangenen Samstagmittag aus dem Bett geholt worden. Der Festumzug zum 95-jährigen Bestehen der Michendorfer Wehr schlängelte sich wie ein roter Lindwurm durch die Potsdamer, die Bahn- und die Schmerberger Straße zurück zum Feuerwehrdepot. An der Spitze die Trommler der Beelitzer Spielmannzuges, dahinter beim „Fußvolk“ Bürgermeisterin Cornelia Jung und Ortsbürgermeister Hartmut Besch. Am Ende des Zuges war ein Pferdegespann mit historischem Leiterwagen zu bewundern. Einen alten Handzugwagen, den Gemeindewehrführer Dirk Noack „irgendwo auf dem Lande“ ausgebuddelt hat, ließen die Michendorfer sicherheitshalber am Depot stehen. Die Stahlreifen der Holzräder werden bisher nur provisorisch von Bändern festgehalten. Nun sucht Ortswehrführer Martin Griebel händeringend fachmännische Helfer, um den historischen Wagen zu restaurieren.

Viel Aufsehen erregten die Wehrleute mit einer speziellen Vorführung. Sie demonstrierten, wie mit modernster Technik ein Verletzter aus einem Unfallwagen gerettet wird.

Bereits am Freitagabend fand die 95-Jahr-Feier im Gemeindezentrum „Zum Apfelbaum“ statt. Mit dabei waren Kameraden der Partnerfeuerwehr Wachtberg mit Gemeindebrandinspektor Markus Zettelmeier an der Spitze. Als Gratulant wurde unter anderem der mittelmärkische Vizelandrat Christian Stein (CDU) begrüßt. Neben einigen Beförderungen und Auszeichnungen wurden Ortsbürgermeister Hartmut Besch und Gemeindevertreter Peter Pilling ( Linke) zu Ehrenmitgliedern der Feuerwehr ernannt. Heute gibt es in Michendorf 36 aktive Feuerwehrleute, darunter 12 Frauen. Die Jugendabteilung zählt 20 Mitglieder. Hinzu kommen 13 Ehrenmitglieder wie Günter Loch, Gerhard Schluricke und Martin Bathe, der die Michendorfer Feuerwehr ab 1960 über 30 Jahre lang geleitet hatte. W.P.