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Potsdam-Mittelmark: Moderne Technik im alten Kuhstall Ruhlsdorf feiert 90 Jahre Forschungsstandort

Teltow - Aus dem über 100 Jahre alten Kuhstall auf dem einstigen Gutshof im Teltower Ortsteil Ruhlsdorf ist ein hochmodernes Verwaltungsgebäude geworden. Freilich erst nach aufwändiger Umgestaltung, wobei die Stahnsdorfer Firma Eichelbaum den Trockenbau besorgte.

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Teltow - Aus dem über 100 Jahre alten Kuhstall auf dem einstigen Gutshof im Teltower Ortsteil Ruhlsdorf ist ein hochmodernes Verwaltungsgebäude geworden. Freilich erst nach aufwändiger Umgestaltung, wobei die Stahnsdorfer Firma Eichelbaum den Trockenbau besorgte.

Aus dem Heuboden ist ein Dachgeschoss mit hellen, freundlichen Bürozimmern geworden, es gibt einen geräumigen Seminarsaal, dazu Technikräume, moderne Sanitäranlagen und auch eine Apotheke. Sie ist Lagerstätte für Medikamente, vor allem für Impfstoffe, die bei der Tierzucht Verwendung finden. Sie werden gebraucht für die Arbeit der Fachbereiche Tiergesundheit, Gentechnik und Strahlensicherheit des Landesamtes für Verbraucherschutz, Landwirtschaft und Flurneuordnung, die bisher in der Pappelallee in Potsdam untergebracht waren. Die rund 50 Mitarbeiter, vor allem Tierärzte, waren bereits im März hierher umgezogen, vor wenigen Tagen war die offizielle Schlüsselübergabe an Landesamts-Präsident Dirk Egenstein. Er fand viel Lob für die Bauarbeiter, die ein Gebäude „mit schönem Arbeitsklima“ geschaffen haben. Und er fand das richtige Wort für die hiesige Ortsgeschichte und für die Bedeutung des Tages: „Ruhlsdorf hat schon immer Schwein gehabt.“

Die Schlüsselübergabe war der Auftakt zur Jubiläumsfeier „90 Jahre Forschungs-, Bildungs- und Veranstaltungsstandort für die Landwirtschaft“. Gegen Ende des ersten Weltkrieges war hier die „Versuchswirtschaft für Schweinehaltung, Fütterung und Zucht“ gegründet worden. Die nachfolgenden Jahrzehnte brachten immer wieder Wandlungen im Aufgabengebiet und in der Trägerschaft. Als Forschungsstätte für die Landwirtschaft ist Ruhlsdorf aber geblieben.

Neben dem Blick in die Geschichte gab es bei dem Festakt natürlich viel Raum für die Entwicklung in der jüngeren Zeit. Verschiedene Fachgebiete des Landesamtes für Verbraucherschutz fanden hier ihre Arbeitsstätte, im benachbarten Wohnhaus ist die Bibliothek der Agrarforschung untergebracht, eine Schweinemuseum vermittelt viel Wissen und hinter dem Guthof gibt es weiterhin eine Prüfstation mit 650 Schweinen. An der Dorfstraße haben der Landesbauernverband, der Fischereiverband, „pro agro“ und weitere Verbände ihre Geschäftsräume. Gut begründet darf sich das einstige Bauerngemeinde Ruhlsdorf heute „Agrarhauptstadt Brandenburgs“ nennen, so die übereinstimmende Meinung bei der Jubiläumsfeier am Rande der ausgedehnten Rieselfelder. Jo

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