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Ausgefeilte Technik: In der neuen Turnhalle der Stubenrauch-Grundschule ist an alles gedacht. Die Sportgeräte lassen sich elektrisch verstellen, das Licht kommt von oben und blendet nicht.

© Andreas Klaer

Potsdam-Mittelmark: Moderne Technik statt rostiger Nägel

An der Stubenrauch-Grundschule wurde die neue Sporthalle eingeweiht, die alte soll abgerissen werden

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Teltow - Die Musikauswahl passte nicht ganz: „Alles nur geklaut“ von den Prinzen sangen die Schüler der Teltower Ernst-von-Stubenrauch-Grundschule zur Einweihung ihrer neuen Sporthalle. „Dabei ist jedes Detail der Halle selbst finanziert – aus dem städtischen Haushalt und dem Förderfonds des Zukunftsinvestitionsgesetzes“, bemerkte Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) scherzhaft bei der Veranstaltung am Donnerstag.

Insgesamt 2,7 Millionen Euro kostete der Neubau, der bereits seit Februar von den Stubenrauch-Schülern und regionalen Sportvereinen genutzt wird. „Aus den Bundesmitteln konnten wir zu einem großen Teil die Solarstromanlage auf dem Dach der Halle bezahlen“, so Schmidt.

Im vergangenen halben Jahr wurden die Außenanlagen mit Stellplätzen, Sitzbänken, einer Terrasse vor dem Mehrzweckraum und einem Beachvolleyballfeld fertiggestellt – für noch einmal 290 000 Euro. Von Anfang an war geplant, dass die 22 mal 44 Meter große Zweifeld-Halle erst nach Abschluss dieser Arbeiten offiziell übergeben wird. Eine Besonderheit: Statt seitlich eingebauten Fenstern hat sie auf dem Dach ein 45 Meter langes Oberlichtband. Damit sei gewährleistet, dass einfallendes Licht die Sportler nicht blendet, hieß es.

Der achtjährige Till freut sich vor allem, dass hier so viel Technik verbaut wurde: „Tore und Basketballkörbe lassen sich elektrisch verstellen.“ In der alten Halle hätten die Nägel aus dem Holzboden geragt, ergänzt der zehnjährige Max. Der Neubau ersetzt die marode „Blechbüchse“, in der die Kinder zuvor trainierten, und bietet Platz für rund 200 Sportler und Zuschauer. Von einer Tribüne habe man aus Kostengründen aber abgesehen, so Schmidt. Das sei zwar ein Verzicht aber keine Katastrophe: „Damit ist die Halle zuerst Trainings - und nicht Veranstaltungsstätte.“

Vor allem die große Spielfläche mache den Standort auch über den Schulbetrieb hinaus attraktiv. Um junge Talente zu fördern bedürfe es nicht nur engagierter Lehrer, Eltern und Trainer, sondern eben auch entsprechender Anlagen. Nur so könnten sich sportbegeisterte Kinder entfalten.

Auch der Dichter Joachim Ringelnatz habe um die gesellschaftliche Bedeutung von Fußball, Hockey und Leichtathletik gewusst: „Sport stärkt Arme, Rumpf und Beine / Kürzt die öde Zeit / Und er schützt uns durch Vereine / Vor der Einsamkeit“, zitierte Schmidt. Mit jeder dafür zur Verfügung stehenden Fläche wachse auch der Bedarf, das belege die gute Auslastung der anderen Hallen in der Region. In allen drei Gemeinden sei die Situation für den Sport sehr gut, hatte Michael Grunwaldt, Präsident des Regionalsportvereins Eintracht (RSV) kürzlich gelobt. In den vergangenen Jahren sei die Zahl und die Qualität der hiesigen Sportstätten gewachsen. Am RSV-Standort in der Stahnsdorfer Zille-Straße entsteht derzeit ein Vereinsheim, in unmittelbarer Nachbarschaft die Sporthalle des künftigen dritten Kreisgymnasiums – auch dort werden sich Verein und Schüler die Halle teilen.

Die Teltower Stadtverordneten haben kürzlich entschieden, auch den Bau einer Sporthalle auf dem Hoffbauer-Campus mitzufinanzieren. Mit 437 500 Euro greift die Stadt damit dem evangelischen Träger unter die Arne. Weil ein Großteil der Hoffbauer-Schüler aus Kleinmachnow stammt, ist der Anteil der Gemeinde an dem 5,3 Millionen Euro teuren Projekt etwa doppelt so hoch. Auch dort soll der Sport die Kommunen verbinden, die Turnhalle auch von den Schülern der Teltower Oberstufenzentrums genutzt werden.

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