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Potsdam-Mittelmark: Müllabfuhr wird ab 2007 teurer

Knapp 5 Prozent mehr für Haushalte / Mehrwertsteuer und Abfallbehandlung als Hauptgründe genannt

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Potsdam-Mittelmark - Die Einwohner von Potsdam-Mittelmark müssen sich für das kommende Jahr auf höhere Müllgebühren einstellen. Im August war es vom kreiseigenen Abfallbetrieb APM auf einer Pressekonferenz bereits angedeutet worden (PNN berichteten) – jetzt gibt es konkrete Zahlen. Laut einer Verwaltungsvorlage für den Kreistag sollen die Müllgebühren für Haushalte im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich 4,84 Prozent steigen.

Musste ein Vier-Personen-Haushalt 2006 noch etwa 162 Euro im Jahr ausgeben, so werden jetzt knapp 170 Euro zu Buche schlagen. Ein Zwei-Personen-Haushalt zahlt etwa 84 statt bisher 80 Euro. Die Zahlen können jedoch etwas variieren, weil die Mittelmärker nach wie vor selbst entscheiden können, wie oft sie ihre Mülltonnen im Jahr entleeren lassen. Fest steht nur die Basisgebühr.

Auch Gewerbebetriebe und Bewohner vorübergehend benutzter Grundstücke müssen 2007 mehr für die Müllentsorgung zahlen. Hier kalkuliert die Verwaltung mit einer Erhöhung von etwa 6 Prozent.

Die Verwaltungsvorlage für die veränderte Abfallgebührensatzung soll am 7. Dezember vom Kreistag beschlossen werden. Derzeit beschäftigen sich die Fachausschüsse mit dem Thema.

Als Hauptgrund für die Preiserhöhung nannte Wolfgang Lorenz vom zuständigen Fachbereich des Landratsamtes im PNN-Gespräch die deutschlandweite Mehrwertsteuererhöhung von 16 auf 19 Prozent. Erheblich zu Buche schlagen aber auch höhere Kosten für die Behandlung von Restabfällen und Sperrmüll im Recyclingpark Brandenburg (Havel). Dabei handele es sich laut Lorenz um eine vertraglich geregelte Preisanpassung. Als weiterer Grund für die neuen Müllgebühren werden seitens der Verwaltung auch die anhaltend hohen Kraftstoffpreise genannt.

Laut einer vorgelegten Statistik würden sich die Müllgebühren im Landkreis nun wieder den Preisen des Jahres 1999 nähern. Damals zahlte ein Vier-Personen-Haushalt im Jahr knapp 171 Euro. Zwischenzeitlich war diese durchschnittliche Gebühr dann bis auf 138,60 Euro im Jahr 2003 gesunken. „Hier hat sich ausgezahlt, dass die Einwohner die vielfältigen Möglichkeiten genutzt haben, Restmüll zu reduzieren“, sagte Lorenz. Damit seien jedoch die höheren Kosten für die Müllbehandlung und den Kraftstoff sowie die Mehrwertsteuererhöhung jetzt nicht mehr zu kompensieren.

Wolfgang Lorenz verwies jedoch nochmals auf die Möglichkeit, durch die im Landkreis angebotene Biotonne Müllgebühren zu sparen. Ihre Entleerung und die Nachbehandlung auf der Kompostieranlage Phöben kostet laut APM-Geschäftsführer Thomas Wendenburg nur etwa 60 Prozent der normalen Müllentsorgung. Vor allem für die Mieter großer Wohnungsgesellschaften würde sich die Bio-Tonne lohnen, da diese oft keinen Garten zur Kompostierung besitzen.

Zwar sei die Menge der eingesammelten Bio-Abfälle in den vergangenen zwölf Monaten um rund 60 Prozent gestiegen. Dennoch sei das spezielle Entsorgungsfahrzeug immer noch nicht ausgelastet, weil einige große Wohnungsgesellschaften des Kreises den Bio-Tonnen weiterhin skeptisch gegenüber stehen, sagte Lorenz. Hagen Ludwig

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