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Potsdam-Mittelmark: Muss erst ein Unfall passieren? Irreführender Wegweiser bis heute nicht verändert

Michendorf · Wildenbruch – Wildenbruchs Ortsbürgermeister Manfred Bellin ist verärgert und enttäuscht. „Muss erst ein Unfall im Ort passieren“, fragt er angesichts eines unendlichen Schilderstreichs des Landratsamtes.

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Michendorf · Wildenbruch – Wildenbruchs Ortsbürgermeister Manfred Bellin ist verärgert und enttäuscht. „Muss erst ein Unfall im Ort passieren“, fragt er angesichts eines unendlichen Schilderstreichs des Landratsamtes. Täglich fahren irregeleitete Ausflügler durch den Wildenbrucher Siedlungsbereich – vorbei an der Grundschule und der Kindertagesstätte. Sie suchen die Badestelle oder das historische Ortszentrum mit Kirche, Bürgerhaus und den beliebten Ausflugsgaststätten. Dabei war die Orientierung viele Jahre kein Problem: Bis das Kreisverkehrsamt Potsdam-Mittelmark mit dem Fingerzeig auf Recht und Gesetz alles durcheinander brachte.

Der Hintergrund: Von Michendorf auf der L 73 kommend gibt es an einer Straßengabel zwei Möglichkeiten, in den Ort zu gelangen. Links geht es in die Wohnsiedlung mit Kita und Schule. Geradeaus führt der Weg nach Luckenwalde und zuvor direkt in die historische Ortsmitte mit Kirche, Gaststätten und Seeufer. Um die Ausflügler gezielt dorthin zu lenken, war auf dem Vorwegweiser in Höhe des Hotels „Am Wald“ ursprünglich angezeigt worden: Geradeaus nach Luckenwalde und Wildenbruch-Ortsmitte; nach links in Richtung Wildenbruch-Siedlung. Das jedoch wurde vom Landratsamt beanstandet, weil ein Ortsteil Wildenbruch-Siedlung rein rechtlich nicht existiere. Ein neues Schild wurde aufgestellt, das die Ausflügler ausschließlich nach links durch den Wohnbereich vorbei an Schule und Kita lenkt. Dort bleiben sie nun ratlos stehen und fragen verärgerte Wildenbrucher nach dem Weg.

Im Oktober des vergangenen Jahres – vor neun Monaten – hatte die zuständige Fachdienstleiterin für das Verkehrsamt, Heike Vierke-Ostwald, den PNN auf Anfrage mitgeteilt, dass dieser unhaltbare Zustand wieder verändert werde. Unverzüglich sollte die Aufstellung eines neuen Wegweisers mit folgenden Angaben angeordnet werden: Geradeaus nach Luckenwalde und Wildenbruch-Ortsmitte sowie links nach Wildenbruch. Einzig der Zusatz „Siedlung“ sollte nicht wieder auftauchen, weil es eine solche Ortsbezeichnung offiziell nicht gebe, so das Verkehrsamt. Ein Kompromiss, mit dem auch der Ortsbürgermeister leben könnte – wenn er denn umgesetzt würde. „Es geht nicht allein um unterschiedliche Auslegungen der Rechtslage sondern um die Sicherheit der Einwohner“, betont er. Fachdienstleiterin Vierke-Ostwald sagte den PNN jetzt eine nochmalige Prüfung der Angelegenheit zu. Hagen Ludwig

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