Potsdam-Mittelmark: Nach der Schulzeit nach Potsdam Junge Mittelmärker ziehen nicht weit weg
Bad Belzig - Bei der Zukunftskonferenz des Landkreises im Frühjahr in Stahnsdorf war es ein großes Thema: Potsdam-Mittelmark droht auszubluten, besonders die Abwanderung junger Menschen erschien als Problem. Im Prognos-Zukunftsatlas bekam die Region ganz schlechte Noten, im Themenfeld Demografie nur Rang 326 von 402 Regionen.
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Bad Belzig - Bei der Zukunftskonferenz des Landkreises im Frühjahr in Stahnsdorf war es ein großes Thema: Potsdam-Mittelmark droht auszubluten, besonders die Abwanderung junger Menschen erschien als Problem. Im Prognos-Zukunftsatlas bekam die Region ganz schlechte Noten, im Themenfeld Demografie nur Rang 326 von 402 Regionen. Jetzt hat das Landratsamt die Wanderungsbewegung junger Menschen zwischen 18 und 24 Jahren selbst noch mal näher untersucht. Resultat: So schlecht sieht es vielleicht doch nicht aus.
Denn zieht man aus dieser Altersgruppe Brandenburg (Havel) und Potsdam als Zielorte ab, so würde sich das Wanderungssaldo, die Differenz zwischen Zuzügen und den Fortzügen, fast halbieren. Die jungen Menschen, die in die Nachbarzentren ziehen, blieben der Region ja an sich erhalten, wie man im Landratsamt findet. Zieht man noch Berlin hinzu, gebe es fast kein negatives Saldo mehr. Außerdem habe sich das negative Saldo der 18- bis 24-Jährigen in den vergangenen Jahren ja deutlich verbessert. Blieb zwischen Zu- und Abwanderung damals eine Differenz von minus 1108, so betrug sie 2012 noch minus 697, wie aus einer Kreistagsvorlage hervorgeht.
„In dieser Altersgruppe schließen viele junge Erwachsene entweder ihre Berufsausbildung ab und suchen einen Arbeitsplatz, den sie möglicherweise nur außerhalb des Landkreises finden. Oder sie machen Abitur und beginnen ein Studium“, wie es in der Vorlage weiter heißt. Einen Hochschulstandort könne Potsdam-Mittelmark nun mal nicht bieten. Zudem würden soziale Bindungen nach Potsdam und Brandenburg (Havel) bestehen, weil junge Mittelmärker dort auch schon Schulen besuchten, Sportvereine und Kulturangebote nutzten und schätzen lernten.
Für Kreistagsmitglieder sicherlich beruhigend: Nimmt man alle Altersgruppen, so gibt es mehr Zuzug als Wegzug im Landkreis. Bei Menschen über 24 Jahren ist die Abwanderung schon kein Thema mehr. Bei über 30-Jährigen ist sogar ein erheblicher Zuzug zu verzeichnen, das Wanderungssaldo weist für diese Altersgruppe im Jahr 2012 ein Plus von 1228 auf. Womöglich kommen die jungen Leute also zurück, die Kinder ziehen natürlich mit. Saldo der unter 18-Jährigen: 806.
Die wichtigsten Zuzugsorte für Familien aus Berlin sind Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf. Aus Potsdam ziehen die Familien am liebsten nach Michendorf, Werder (Havel) und Nuthetal. „Die Zuwanderung in diesen beiden Altersgruppen ist ein wesentlicher Grund, dass Potsdam-Mittelmark im Landesvergleich einer der Landkreise mit der höchsten Anzahl von Einwohnern ist“, wie es in der Vorlage heißt. hkx
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