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Der Südwestfriedhof in Stahnsdorf mit seinen historischen Figuren ist auch ein großer Besuchermagnet.

© Andreas Klaer

Stahnsdorf: Nach Diebstahl auf Friedhof festgenommen

Update. Nach dem Diebstahl einer Metallgrababdeckung vom Prominentenfriedhof in Stahnsdorf (Potsdam-Mittelmark) ist gegen einen 42-Jährigen aus Tschechien Haftbefehl erlassen worden.

Stand:

Kleinmachnow / Stahnsdorf - Nach dem Diebstahl einer kupfernen Denkmalabdeckung vom Stahnsdorfer Südwestkirchhof sind jetzt drei mutmaßliche Täter gefasst worden. Gegen einen 42-Jährigen aus Tschechien wurde Haftbefehl erlassen. Er habe eingeräumt, an der Tat beteiligt gewesen zu sein, sagte eine Polizeisprecherin am Freitag. Gefasst wurden die drei Männer am Donnerstag morgen gegen 2 Uhr zufällig in Kleinmachnow. Die Polizei war nach einem versuchten Hauseinbruch alarmiert worden. Bei diesem Einsatz fiel den Beamten am Machnower Busch das verdächtige Trio in einem gestohlenem VW auf. Bei der Kontrolle fanden sie im Kofferraum des Wagens Buntmetall, darunter Teile der vor knapp zwei Wochen gestohlenen Denkmalabdeckung. Laut Polizei hatten die Männer das Buntmetall kurz zuvor aus einem Versteck geholt, um es zu verkaufen. Der 42-Jährige war sofort geständig. Ob die beiden anderen aus Polen stammenden Männer auch an dem Diebstahl auf dem Kirchhof beteiligt waren, ist noch unklar. Offensichtlich gehört das Trio jedoch zu einer Diebesbande, die es bisher vor allem im Raum Berlin auf Buntmetall abgesehen hatte. Dort sollen sie in einem leerstehenden Haus wohnen.

„Das ist zwar ein toller Fahndungserfolg, uns nützt er aber leider nichts“, sagte Friedhofsverwalter Olaf Ihlefeldt. Eine Entschädigung werde er sicher nicht bekommen. Er hofft, dass die Versicherung einen Teil des Schadens übernimmt. Das Kupfer diente zur Abdeckung eines zehn Meter lange Christusdenkmals aus Carrara-Marmor, das erst vor wenigen Wochen für rund 16 000 Euro restauriert wurde. Der Wert, den die Täter mit dem Kupfer hätten erzielen können, sei überschaubar, so Ihlefeldt. Kompliziert und daher teuer sei vor allem das Verfahren gewesen, mit dem die Abdeckung auf dem Denkmal befestigt wurde. Der Friedhofsverwalter rechnet mit Kosten von rund 3 500 Euro für ein neues Dach. Noch im September ist ein Benefizkonzert für das Denkmal geplant. Inzwischen überlege er auch, ob ein neues Dach aus Kupfer überhaupt sinnvoll sei. „Das würde vermutlich rasch die nächsten Diebe anlocken.“ Gemeinsam mit der Potsdamer Baudenkmalpflege-Firma Roland Schulz sucht er nun nach Alternativen. Möglich wäre etwa, Kupfer nur für den Rand, als eine Art Zierleiste, zu verwenden. Die elf Quadratmeter große Abdeckung selbst könnte aus Kunststoff gearbeitet werden, so Ihlefeldt. ldg/alm

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