Von Ute Kaupke: Nachhaltig auf allen Ebenen
CDU und Grüne nominieren Rainer vom Lehn als Bürgermeisterkandidat für Nuthetal
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Nuthetal - Kandidat Nummer Vier ist im Rennen: Der parteilose Kommunalpolitiker Rainer vom Lehn wird zur Nuthetaler Bürgermeisterwahl am 29. August antreten. In einer gemeinsamen Mitgliederversammlung der Nuthetaler Ortsgruppen von CDU und Grünen wurde er am Donnerstagabend einstimmig zum gemeinsamen Kandidaten gekürt. Er ist seit 2003 Gemeindevertreter in Nuthetal, wo er seit 15 Jahren lebt. Vom Lehn, Jahrgang 1962, ist verheiratet und Vater von drei Kindern. In Berlin studierte er an der Technischen Universität Landschaftsarchitektur. Ob Wessi oder Ossi – die Herkunft spiele für ihn keine Rolle. „Ich bin hier angekommen“, sagt der Bergholzer mit Inbrunst.
Über die Arbeitsgruppe Lokale Agenda 21, deren Sprecher er seit 2003 war, fand er zur Kommunalpolitik. Seit 2008 leitet vom Lehn den Nuthetaler Ortsentwicklungsausschuss. Vom Lehn ist mit seinem „Landschaftsplanungskontor Bergholz“ selbständig.
„Die Verwaltung läuft in eingefahrenen Gleisen“, sagt vom Lehn. Er will, wenn er gewählt wird, mit den Rathausmitarbeitern neue Impulse in Nuthetal setzen und „neu motivieren“. „Ich bin Nuthetal. Ich vertrete Nuthetal. Das will Nuthetal“ – diese drei Sätze müsse jeder verinnerlichen, der für die Gemeinde eintritt. „Das Gute muss natürlich fortgeführt werden, es wird schon oft übersehen“, so vom Lehn.
CDU und Grüne haben in der Gemeindevertretung eine gemeinsame Fraktion, der Parteilose vom Lehn ist engagiertes Mitglied. „Die CDU ist ein bisschen grüner, die Grünen etwas christlicher geworden und engagieren sich realitätsnäher“, sagt er und findet ohnehin, dass in der Kommunalpolitik eher der gesunde Menschenverstand als Parteiräson zählt. Nuthetal brauche eine „ausgewogene gesellschaftliche Mischung“. „Mein Ziel und das meiner Gruppierung ist Nachhaltigkeit nicht nur nach dem ökologischen Aspekt zu schaffen, sondern auch für die Ökonomie und das Soziale“, betont vom Lehn. „Wenn ich Flächen als Bauland ausweise, muss ich mich auch fragen lassen, was in 30 Jahren damit sein wird.“
Beispiel Kita-Anbau: Aus Sicht des Bürgermeisterkandidaten ist Vorsicht geboten, wenn ein Anbau geplant wird. Von der Kreisverwaltung wird in zehn Jahren ein Überangebot von 100 Kita-Plätzen in der Gemeinde prognostiziert. In der Kommune fehlen zwar derzeit 35 Plätze. „Aber wie lange?“, fragt vom Lehn. Sollte der Anbau bei nur kurzfristigem Mehrbedarf umgesetzt werden, hält er das für Verschwendung. Denn andererseits wird der Ort älter. „Es fehlt noch immer an Senioreneinrichtungen für die, die auch im Alter hier bleiben wollen“, kritisiert er. Dafür fehle dann das Geld.
„Entscheidungen können weh tun, damit muss man leben“, weiß vom Lehn. Eine Chance sieht er darin, Gemeindevertreter, Bürger und Investoren früh in Entscheidungsprozesse einzubeziehen. Uwe Jaeger (Grüne) sieht vom Lehn als „Arbeitstier“. „Er kann gut integrieren, auf Menschen zugehen. Das ist wichtig für einen Bürgermeister.“ Volker Traberth (CDU) schätzt vom Lehns Bodenständigkeit, seine Leitungserfahrung aus der privaten Wirtschaft. Bisher gibt es, wie berichtet, drei Bewerber für die Bürgermeisterwahl: Ute Hustig (Linke), Monika Zeeb (SPD) und Nuthetals Bauamtsleiter Torsten Zado, der als unabhängiger Kandidat antreten will. Weitere Kandidaten können sich noch bis spätestens 38 Tage vor der Wahl melden.
Ute Kaupke
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