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In Nachbarschaft der Altstadt. Der Hafen am Teltowkanal ist eines der Kernprojekte der Stadt in den nächsten Jahren.

© Andreas Klaer

Marina am Kanal: Nächstes Jahr Baustart für Teltows Hafen

Die Stadt treibt ihre Pläne für eine Marina am Teltowkanal voran und holt sich Hilfe von einer Küsteningenieurin. Die 5,5 Millionen Euro für das Projekt will Teltow aus eigener Kasse finanzieren.

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Teltow - Kleine Jachten segeln über den Teltowkanal. Ein paar Angler werfen vom Steg des neuen Stadthafens ihre Ruten aus und ein Stück entfernt lässt ein Bootsbauer eine neue Jolle für seine Kunden zu Wasser. Teltows maritime Zukunft rückt in greifbare Nähe. Wo heute am Zeppelinufer noch das Unkraut wuchert und Überbleibsel der Berliner Mauer lagern, sollen schon bald Bootsbauer, Wassertouristen und Angler eine neue Heimstädte finden: Die Stadt Teltow treibt die Pläne für eine Marina am Teltowkanal in unmittelbarer Nähe zur Altstadt weiter voran. Das teilte die erste Beigeordnete der Stadt, Beate Rietz (SPD), mit. Man gehe davon aus, dass schon im kommenden Jahr mit dem Bau des Stadthafens begonnen werden kann, sagte Rietz gegenüber den PNN.

Unter optimalen Voraussetzungen könnte der Hafen nach Abschluss der Bauarbeiten schon in drei Jahren Realität werden, so Rietz. Die Planungsleistungen für den Hafenbau und die umliegende Infrastruktur, wie Parkplätze und Radwege, sowie die Planungen für den Bau eines Hafenmeisterbüros und einer Gaststätte seien inzwischen vergeben worden, erklärte Rietz.

Mit Bärbel Koppe, Küsteningenieurin und Professorin der Hochschule in Bremen, hat sich die Stadt fachkundige Hilfe für die Hafenplanung geholt. Die Hamburgerin war mit ihrem Büro „Aquadot“ bereits mit Planungen und Untersuchungen für See- und Sportboothäfen unter anderem in Rostock, Stralsund, Wismar, Sassnitz und auch im Estländischen Tallin beauftragt. Für den Hafen in Bremerhaven – Deutschlands wichtigstem Exportzentrum – erstellte Koppe ein Infrastrukturkonzept und in Jeddah, in Saudi Arabien, plante sie den Bau einer Küstenschutzanlage.

Teltows Beigeordnete Rietz kündigte indes an, die Planungen für den Teltower Hafen in enger Abstimmung mit den Stadtverordneten vorantreiben zu wollen – um das Großprojekt „konstruktiv und einvernehmlich realisieren zu können“. Die Stadtpolitiker müssten letztendlich über die Größe des Hafens und die Zahl der Liegeplätze entscheiden. Die Stadt will den Bau des Hafens aus eigener Kasse finanzieren.

Insgesamt 5,5 Millionen Euro hat das Rathaus dafür zurückgestellt. Eine Zahl, die auf ersten groben Baukostenschätzungen basiere, so Rietz. Einen Teil der Summe will die Stadt durch den Bau teurer Wohnungen an der Kanalaue refinanzieren. Langfristig soll mit der Marina und dem neuen maritimen Umfeld auch die Teltower Altstadt belebt werden. Nach Investoren wird weiter gesucht. Sicher ist aber, dass die Stadt und der größte Grundstückseigentümer am Zeppelinufer, die Klösters Bau GmbH, bei der Planung zusammenarbeiten wollen.

In einer Wirtschaftlichkeitsanalyse werden derzeit verschiedene Hafenbauvarianten geprüft, sagte Rietz. Planskizzen für die neue Marina lägen noch nicht vor. „In den letzten Wochen ist aber ein Baugrundgutachten erstellt worden.“ Beides, das Baugrundgutachten – der feste Baugrund beginnt teils erst in 15 Meter Tiefe – und die Wirtschaftlichkeitsanalyse seien wichtige Voraussetzungen, damit sich die Stadt bei der Investitionsbank des Landes Brandenburg ILB um Fördergelder für den Hafenbau bewerbe könne. „Wie viele Liegeplätze später tatsächlich gebaut werden, hängt insbesondere auch davon ab, ob es Fördermittel geben wird“, sagte Rietz. Vonseiten der Landesinvestitionsbank habe man in der Vergangenheit aber bereits positive Signale bekommen.

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