
© Andreas Klaer
Potsdam-Mittelmark: Nadelöhr wird breiter
Enge Kreisstraße Caputh-Ferch wird nächstes Jahr ausgebaut – Vollsperrung
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Schwielowsee - Die Kreisstraße zwischen Caputh-Flottstelle und Ferch ist viel zu eng: In den vergangenen Jahren wurden hier rund vier Unfälle pro Quartal registriert, ein Großteil davon geht auf Blechkontakt mit dem Gegenverkehr zurück. Der Landkreis und die Gemeinde Schwielowsee sind sich des Problems seit Langem bewusst, im kommenden Jahr soll die Straße deshalb zweispurig ausgebaut werden, wie Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU) am Mittwochabend in der Gemeindevertretersitzung ankündigte. Der Ausbau soll im Frühjahr nächsten Jahres beginnen und zum Jahresende abgeschlossen sein. Für die Anwohner hat die Sache einen Haken: Für den Zeitraum der Bauarbeiten soll die Kreisstraße komplett gesperrt sein.
Auch wenn die genaue Linienführung noch nicht feststeht, wurden gestern schon erste Details der Planung bekannt: Demnach ist ein zweispuriger Ausbau auf einer Breite von 5,50 bis 5,80 Meter vorgesehen – üblich sind für solche Strecken 6,50 Meter, doch der Schwielowsee auf der einen und der Waldhang auf der anderen Seite schränken die Möglichkeiten ein. Eine Verbesserung wird es allemal, derzeit ist die Straße vier bis höchstens fünf Meter breit.
Der Uferbereich soll bei den Bauarbeiten unangetastet bleiben, auch der teils auf Stegen geführte Radweg. Von den an der Uferseite stehenden Alleebäumen will man sogar noch einen Meter abrücken, dafür soll ein Teil des Waldhangs abgetragen und mit Feldsteinen abgestützt werden, wie es gestern aus dem Rathaus hieß. Damit wird der Charakter der Straßengestaltung im Fercher Mühlengrund aufgenommen. Laut Rathaus wird die Straße stellenweise zwei Meter in den Waldsaum hinein verlagert und verbreitert. Die Absprachen des zuständigen Kreisstraßenbetriebs in Belzig mit der Forst sind noch nicht abgeschlossen.
Ferchs Ortsbürgermeister Roland Büchner (BBS) begrüßte gestern, dass die Baumaßnahme im Landkreis auf der Prioritätenliste nach oben gerückt ist. Er hatte sich in der Vergangenheit wiederholt für den Ausbau stark gemacht. Büchner warb jetzt schon um Verständnis für die anstehende Vollsperrung: „Das ist schwieriges Gelände, da kommen wir nicht drumherum.“ Nach Umleitungsmöglichkeiten werde noch gesucht, wobei Büchner den Forstweg zwischen Caputh-Flottstelle und Ferch-Lienewitz als eine der Möglichkeiten nannte. „Alternativen und Kosten müssen genau geprüft werden“, sagte der Ortsbürgermeister. Notfalls müsste sich die Gemeinde an den Kosten für die Umleitungsstrecke beteiligen, die vermutlich eine provisorische Schwarzdecke benötigt.
Büchner ist sich sicher, dass mit dem Kreisstraßenbetrieb vernünftige Absprachen zu treffen sind. „Wir haben in der Vergangenheit in Ferch viele Kreisstraßen ausgebaut und haben gute Erfahrungen gemacht.“ Henry Klix
Henry KlixD
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