Potsdam-Mittelmark: Nadelöhr zu Berlin
Teltower Knesebeckbrücke ist frühestens Ende August wieder voll befahrbar
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Teltow - Autofahrer in Teltow müssen sich derzeit auf eine langwierige Prozedur einstellen: Stehen, anfahren, stehen. Wer das Umfahrungsstraßensystem der Stadt nutzen will, findet sich dort seit Kurzem regelmäßig im Stau wieder. Wenn die Baustellenampel am Kreisverkehr zwischen Ostspange, Nordspange und dem Teltower Damm auf Rot schaltet, geht nichts mehr. Innerhalb weniger Sekunden ist der Kreisel mit wartenden Autos verstopft. Grund dafür sind die Instandhaltungsarbeiten an der Knesebeckbrücke über dem Teltowkanal nur wenige Meter vom Kreisverkehr entfernt.
Für knapp 125 000 Euro lässt das Wasser- und Schifffahrtsamt Berlin (WSA) derzeit den Fahrbahnbelag der Knesebeckbrücke ausbessern und die Geländer erneuern. Eine Fahrbahnseite der Brücke ist deshalb gesperrt. Erst in knapp zwei Wochen soll die Brücke für den Verkehr wieder komplett freigeben werden, erklärte gestern der Leiter des Berliner WSA, Michael Scholz.
Als direkte Verbindung von Teltow in den Berliner Nachbarbezirk Zehlendorf war die Knesebeckbrücke in den Jahren der deutschen Teilung lange nicht zugänglich. Erst im Zuge der Wiedervereinigung zwischen Ost und West war die Brücke – benannt nach dem früheren Teltower Landrat Leo von dem Knesebeck – im Sommer 1990 wieder aufgebaut und eröffnet worden.
Fast 20 Jahre später musste nun erstmals wieder Hand angelegt werden am Brückenbau. So werden seit Anfang Juni die Gehwege rechts und links der Fahrbahn erneuert und die Geländer ausgetauscht. Die alten Geländer hätten nicht mehr den aktuellen Sicherheitsvorschriften entsprochen, erklärte Scholz gegenüber den PNN.
Was derzeit den Autofahrern auf dem Teltower Spangensystem die Nerven raubt, ist jedoch die Erneuerung der Brückenfahrbahn: Da hier kein normaler Asphalt verwendet werden kann, sondern ein für den Brückenbau benötigter Kunstharzmörtel, ziehen sich die Arbeiten in die Länge, so Scholz. Aber: „Wir befinden uns im Zeitplan“, sagte er. Spätestens im September sollen die Bauarbeiten an der Knesebeckbrücke komplett abgeschlossen sein. Vorausgesetzt das Wetter bleibt trocken, sollen Autofahrer bald wieder problemlos über die Knesebeckbrücke rollen können, sagte Scholz. Allein unbetroffen von den Baumaßnahmen ist und bleibt der Schiffsverkehr unter der Brücke.
Sind die Arbeiten beendet, sollen so schnell keine neuen Bauarbeiter mehr anrücken, versprach Scholz. 15 bis 20 Jahre soll die Brücke ohne größere Instandhaltungsarbeiten halten – vorausgesetzt die Verkehrsbelastung für das Bauwerk steige nicht, sagte Scholz. So dürfen bislang keine Laster über die Brücke fahren. Sie ist nur für Busse und Autos freigegeben. Tobias Reichelt
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