Potsdam-Mittelmark: Nasse Wiesen verhindern Heuernte Futter für Tiere wird langsam knapp
Potsdam-Mittelmark - Das Futter für die mittelmärkischen Kühe geht langsam zur Neige und Nachschub ist bisher noch nicht in Sicht. Zu nass sind die Wiesen, um mit der Heuernte zu beginnen.
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Potsdam-Mittelmark - Das Futter für die mittelmärkischen Kühe geht langsam zur Neige und Nachschub ist bisher noch nicht in Sicht. Zu nass sind die Wiesen, um mit der Heuernte zu beginnen. „Es geht gar nichts mehr, mit den schweren Traktoren können wir nicht auf die Wiesen“, sagt der Körziner Landwirt Lutz Rabe. Für den sogenannten ersten Schnitt der Heuernte sei es mittlerweile schon zu spät. Das kräuterhaltige Gras wird als bestes Futtermittel angesehen und muss normalerweise bis Mitte Juni vom Feld geholt werden. „Mitte Juli ist das Gras schon verholzt und nicht mehr so gut“, so der Bio-Bauer, der insgesamt 150 Tiere versorgen muss. Schlechtes Heu bedeute auch, dass er für seine Milchkühe Kraftfutter dazukaufen muss. „Und wenn die Getreideernte, die Ende Juli beginnt, auch noch schlecht ausfällt, dann steigen die Preise in die Höhe.“
Auch in Nuthetal, Michendorf und Saarmund kann man derzeit nicht aufs Feld. „Langsam wird auch bei uns das Futter knapp“, sagt Landwirt Uwe Naujoks von der Agro Saarmund. Zwar sei die Lage lange nicht so schlimm wie in den überschwemmten Gebieten des Landes. „Aber auch hier hat es in den vergangenen Tagen kräftig geregnet.“ Insgesamt seien dabei 75 Liter Wasser pro Quadratmeter runtergekommen. Da das Wasser wegen der vollen Flüsse nur langsam ablaufe, sieht er der weiteren Ernte pessimistisch entgegen: „In diesem Jahr sieht es in Sachen Futterproduktion schlecht aus.“ Wenn demnächst die Getreideernte ansteht, dann hat Naujoks das nächste Problem: „Wir müssen dann entscheiden, ob wir Getreide oder das Futter von der Wiese ernten – für beides reichen unsere Kapazitäten nicht aus.“
Doch um endlich loslegen zu können, muss es erst mal trockener werden. Und das sieht für die nächste Zeit eher schlecht aus. Auch wenn es am heutigen Siebenschläfertag voraussichtlich nicht regnen wird, bedeutet es nicht, dass es in den folgenden sieben Wochen regenfrei bleibt. Laut Vorhersagen des Deutschen Wetterdienstes soll es in den nächsten Tagen im Landkreis wechselhaft bleiben, vereinzelt gibt es Niederschläge. „Die Regenwahrscheinlichkeit liegt bei 50 bis 60 Prozent“, erklärt Meteorologin Eva Wille vom Wetterdienst. Für die Siebenschläfer-Regel sei übrigens nicht nur ein Tag, sondern der Zeitraum von Ende Juni bis Anfang Juli entscheidend. Eva Schmid
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