Potsdam-Mittelmark: Nebel-Vertreiber aus Teltow
Nie wieder Absagen von Sportwettkämpfen
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Nie wieder Absagen von Sportwettkämpfen Teltow. Nie wieder Absagen beim Biathlon wegen Nebels. Das hat die Firma Weather Technologies aus Teltow nach dem abgesagten 20 Kilometer-Rennen der Herren bei der Weltmeisterschaft in Oberhof versprochen. „Das System ist in Feldversuchen so weit gereift, dass wir am Mittwoch in Oberhof den Nebel vertrieben hätten“, versicherte Dipl.-Ing. Felix Elbing, der Geschäftsführer des seit dem Jahr 2000 in Teltow tätigen Unternehmens. Bei dem Verfahren werden winzige Trockeneispartikel mit Überschallgeschwindigkeit in den Nebel geblasen. Binnen weniger Minuten binden sie die Feuchtigkeit und aus dem Nebel wird Wasser. „Unsere Erfahrungen besagen, dass in die so geschaffenen Nebellöcher kein neuer Nebel drückt. Bläst der Wind neuen Nebel heran, kann man den abfangen, wenn die Anlage einige hundert Meter vor dem Schießstand aufgebaut wird“, erläuterte Elbing. Bereits vor zwei Jahren hat er sich mit der Internationalen Biathlon-Union in Verbindung gesetzt. Allerdings war das Verfahren damals noch nicht so ausgereift wie jetzt. „Wir hätten eine solche Anlage auf einem Lkw mit Anhänger auch als Referenzobjekt nach Oberhof gebracht und könnten uns das auch bei den zukünftigen Weltcups vorstellen“, betonte der Ingenieur. Er will nach der WM ein neues Angebot vorlegen. Möglich sei sogar, den Weltcup-Tross in alle Orte zu begleiten, in denen es häufiger Nebel gibt. Die Technologie könnte auch an Skisprungschanzen eingesetzt werden. Die Kosten für eine mobile Anlage zum Einsatz im Biathlon bezifferte Elbing auf rund 200 000 Euro. Entwickelt wurde das Verfahren vor allen für industrielle Anwendungen und zum Einsatz auf Flughäfen. Der Preis für einen mit Hochtechnologie bestückten kompletter Lastzug für einen Flughafen liegt bei rund 380 000 Euro. Gute Erfahrungen gesammelt hat die Firma auch bei einem Braunkohletagebau. Die Firma Weather Technologies ist eine Ausgründung aus der Technischen Universität Berlin und der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus. Sie besitzt weltweite Patente und vertreibt Technologien und Anlagen zur Wettermodifikation. dpa
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