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Potsdam-Mittelmark: Netzwerk mit großen Plänen Unternehmer wollen Michendorf voranbringen

Michendorf - Ob beim Thema Schulessen, bei der Entwicklung eines Leitbildes oder der Förderung des Tourismus: Das jüngst gegründete „Freie Unternehmernetzwerk Michendorf“ will künftig ein Wörtchen mitreden in der Gemeinde und helfen, wo es möglich ist. „Wir verfolgen zwei Ziele: Jeder Unternehmer soll vom Netzwerk profitieren und gemeinsam wollen wir uns für die Region engagieren“, sagt Vorstandsmitglied Gilles Delaunay gegenüber den PNN.

Von Eva Schmid

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Michendorf - Ob beim Thema Schulessen, bei der Entwicklung eines Leitbildes oder der Förderung des Tourismus: Das jüngst gegründete „Freie Unternehmernetzwerk Michendorf“ will künftig ein Wörtchen mitreden in der Gemeinde und helfen, wo es möglich ist. „Wir verfolgen zwei Ziele: Jeder Unternehmer soll vom Netzwerk profitieren und gemeinsam wollen wir uns für die Region engagieren“, sagt Vorstandsmitglied Gilles Delaunay gegenüber den PNN.

Der Startschuss fiel im September, inzwischen ist das Netzwerk etabliert und rund 40 Firmenchefs, Selbständige und Künstler treffen sich regelmäßig. Im Vorstand sitzen unter anderem der Inhaber des Gasthofs Zur Linde in Wildenbruch, Ralf Weißmann, und die Besitzerin der Klee-Apotheke in Michendorf, Claudia Hilpert. Zum Jahresbeginn hat man ein ganzes Paket von Projekten geschürt. So könnte Michendorf schon bald eine Elektrofahrradregion werden.

Dafür setzt man auf ein E-Bike-Konzept des bayerischen Unternehmens Movelo, das in verschiedenen Regionen Deutschlands E-Bikes für eine Saison oder länger vermietet. Movelo wirbt mit E-Bike-Urlauben und nimmt die Vermieter dann in einen Katalog auf. Dazu passend wird im Michendorfer Netzwerk über die Einführung eines Tourismusparcours nachgedacht. „Auf der Landkarte betrachtet ist Michendorf ja eher ein Verbindungsraum zwischen touristischen Gebieten“, so Delaunay. Daher sollte man sich mit den Kommunen Schwielowsee, Beelitz und Seddiner See vernetzen, um die Touristen zielgeführt durch die Region zu schicken. Auch eine Website für Michendorfer Gäste will man erstellen.

Selbst in die Kommunalpolitik klinken sich die Unternehmer ein: Das Thema Schulessen sei ein Dauerbrenner, erklärt Delaunay. Eltern und Kinder seien mit dem Essen unzufrieden und bereit, mehr dafür zu bezahlen. Die Gemeinde wüsste das und würde gerne handeln. „Aber man weiß nicht genau, wie man das angehen soll“, so das Vorstandsmitglied. Das Netzwerk setzt auf Hilfe zur Selbsthilfe. Denkbar sei etwa, dass die Eltern eine Genossenschaft gründen. Wichtig sei, dass das Thema angegangen und der Gemeindeverwaltung Hilfe angeboten werde.

Das gilt auch für die Leitbildentwicklung. Wie berichtet hatte die Gemeinde beschlossen, sich von einer Firma bei der Erstellung der Zukunftsperspektiven helfen zu lassen. Aufgrund der angespannten Haushaltslage und der anstehenden Kommunalwahl ist das Vorhaben wieder in der Schublade verschwunden. Erst 2015 will man sich damit befassen. Für die Unternehmer unverständlich: „Man kann doch nicht einen Haushalt aufstellen, wenn man gar nicht weiß, was man langfristig vorhat“, so die Versicherungsmaklerin Bettina Sommerlatte-Hennig. Das Netzwerk will daran arbeiten, dass das Vorhaben jetzt realisiert wird.

Überhaupt möchte man sich mit der Kommune besser austauschen, besonders mit dem Rathaus. Dafür planen die Unternehmer einen Workshop mit den Verwaltungsmitarbeitern zum Thema Serviceorientierung. Man wünsche sich eine bessere Zusammenarbeit und weniger Ärger. Gesprächsbereit zeigte sich Bürgermeister Reinhard Mirbach (CDU), der bei den Unternehmertreffen regelmäßig dabei war. Die Idee zum Netzwerk war bei einem von ihm initiierten Unternehmerstammtisch entstanden. Eva Schmid

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