Potsdam-Mittelmark: Neubau kontra Zuzug
Im Nuthetal sollen neue Wohnungen entstehen
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Nuthetal - In der Gemeinde Nuthetal könnten schon bald neue Wohnungen entstehen. Die Kleinmachnower Wohnungsgesellschaft Gewog plant einen Neubau im Ortsteil Bergholz-Rehbrücke: In der Beethovenstraße soll zwischen zwei bereits vorhandenen Wohnhäusern ab Sommer 2018 weiterer Wohnraum geschaffen werden.
„Wir rechnen mit 18 bis 22 Wohnungen“, sagt Gewog-Geschäftsführerin Katja Schmidt. Dabei sollen Zwei-, Drei- und Vierraumwohnungen mit jeweils Balkon oder Terrasse entstehen. Die genaue Wohngröße könne erst nach der endgültigen Planung bekanntgegeben werden. Gut zehn Interessenten hätten sich bereits bei der Gewog gemeldet.
Nachdem der Aufsichtsrat der Wohnungsgesellschaft den Neubau genehmigt hat, soll am 18. Juli eine Sondersitzung der Gemeindevertreter einberufen und der Bebauungsplan genehmigt werden. Als öffentlicher Auftraggeber müsse die Gewog das Bauvorhaben dann europaweit ausschreiben, erklärte Schmidt. Nach dem Vergabeverfahren mit Auswahl eines Planungsbüros und den entsprechenden Genehmigungen werde mit dem Baubeginn im Sommer nächsten Jahres gerechnet. Ungefähr ein Jahr später, also im Sommer oder Herbst 2019, sollen die ersten Wohnungen bezugsfertig sein.
Wie die Gewog-Geschäftsführerin den PNN weiter sagte, sei in dem Bebauungsplan auch die Modernisierung und Erweiterung eines älteren Gebäudes, das direkt neben dem geplanten Neubau steht, erwähnt. Das Haus, das noch aus DDR-Zeiten stammt, könnte von derzeit vier auf sechs Geschosse erweitert werden. So könnten rund 20 neue Wohnungen entstehen. Frühestens in drei Jahren werde hier jedoch mit den Planungen und Bauarbeiten begonnen.
Da es in Nuthetal keinen Wohnungsleerstand gibt, ist die Gemeinde auf Neubauten angewiesen. Gut 9100 Einwohner zählt die Gemeinde derzeit, sagte Bürgermeisterin Ute Hustig (Linke) den PNN. „Seit ungefähr drei Jahren bemerken wir einen Aufwärtstrend.“ Um auf den gestiegen Bedarf an Wohnungen reagieren zu können, wurde von der Nuthetaler Gemeindevertretung erst kürzlich eine Studie in Auftrag gegeben, die geeignetes Baulandpotential aufdecken soll. Damit wurde sich auch gegen die weitaus teurere Erarbeitung eines Flächennutzungsplans entschieden, für die im Haushalt eigentlich 200 000 Euro vorgesehen haben. „Die Studie kann schneller zu Erfolg führen, weil wir uns dabei nicht mit der Landesentwicklungsplanung abstimmen müssen“, so Hustig. Später könne sie eventuell als Vorstudie für einen Flächennutzungsplan genutzt werden. Mit Ergebnissen rechne sie frühestens zum Ende des Jahres.
Laut der Bürgermeisterin werden im Nuthetal vor allem bezahlbare Wohnungen für Berufseinsteiger zwischen 20 und 35 Jahren sowie für einkommensschwache Personen benötigt, daneben fehlen barrierefreie Wohnungen für ältere Menschen. „Wir haben absolut keinen Leerstand“, bedauert Hustig. Zwar gebe es leerstehende Bauten wie etwa den Gebäudekomplex „Zur Stadt Leipzig“. Doch auch hier plane der Investor bereits Wohnungen.
Der Wohnungsmarkt sei nicht zuletzt so angespannt, da der „Druck aus Potsdam und Berlin“ auch die kleine Gemeinde in Potsdam-Mittelmark erreiche. „Das viele Grün und dann der kurze Weg nach Berlin – viele nehmen die 25 Minuten mit der Regionalbahn nach Berlin gern in Kauf“, berichtet Hustig. akf
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