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Potsdam-Mittelmark: Neubau mit Zukunft

In Teltow entsteht eine neue Kita. Schon jetzt wird daran gedacht, sie einmal als Familienzentrum zu nutzen

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Teltow - Ein Jahr lang müssen Hortkinder noch in der Anne-Frank-Schule betreut werden, dann soll die neue Kita im Mühlendorf fertig sein (PNN berichteten). Geplant ist am 9. Oktober mit dem Bau auf einem 3000 Quadratmeter großen Grundstück an der Torontostraße zu beginnen. Der Rohbau des zweigeschossigen Gebäudes soll im April fertig sein und der Ausbau im Juli 2007.

Am 27.August nächsten Jahres können dann 120 Kinder in ihr neues Domizil einziehen, zuvor war ein Neubau für 80 Kinder geplant. Doch um das dringliche Problem der Überkapazitäten von 158 Kindern im Anne-Frank-Hort zu lösen, musste der Bau in der Fläche erweitert werden. Allerdings war das nur möglich im Rahmen des Flächennutzungsplanes, der zuvor mehrgeschossigen Wohnungsbau in leicht gebogenen Riegeln auf diesem Gelände vorsah, wie Architekt Andreas Pietrek den PNN erklärte. Trotz dieser Vorgaben ist es dem Architektenteam des Potsdamer Büros PAi-Plan GmbH gelungen, die Gruppenräume so zu planen, dass sie nicht einfach nur an einen langen Korridor aneinandergereiht wurden, sondern wie „Häuser“ an einer „Straße“ liegen, die durch „Plätze“ aufgelockert wird. „Die Häuser sollen für Rückzug und Konzentration genutzt werden, während die Plätze der Kommunikation dienen und die Straßen für Bewegung stehen.“ Fünf Gruppen werden in der neuen Kita über jeweils einen Haupt- und einen Nebenraum verfügen können – einer Fläche von insgesamt 455 Quadratmetern.

Auch einen Mehrzweckraum mit Kinderküche wird es geben, der mit einer Faltwand zum Foyer geöffnet werden kann. Zusätzlich ist im Erdgeschoss ein Computerraum mit sechs PC-Arbeitsplätzen vorgesehen, der im Rahmen eines „Eltern-Kind-Zentrums“ als Schulungsraum für Eltern genutzt werden soll. Die Kita könnte später einmal Aufgaben eines Familienzentrums übernehmen, wenn der Bedarf an Kitaplätzen abnehmen sollte. Deshalb wurde bereits bei der Planung berücksichtigt, dass das Gebäude multifunktional gebaut wird, um es später auch anders nutzen zu können.

Das Konzept von PAi-Plan wurde im Kita-Werksausschuss als bestes von sechs Vorschlägen eines Ideenwettbewerbs verschiedener Büros ausgewählt. Da die Zeit drängte, musste die Idee innerhalb kurzer Zeit bis zur Planungsreife entwickelt werden. Derzeit liegen Pläne und Bauantrag bei der Kreisbaubehörde zur Prüfung vor. Allerdings ist noch nicht die Frage geklärt, wie die Mehrkosten aufgebracht werden können. Denn ursprünglich waren 1,2 Millionen Euro für den Bau vorgesehen, die sich nun aufgrund erweiterter Kapazitäten auf 1,5 Millionen Euro erhöhen werden. Teurer wird auch der Baugrund, der mit Kies verdichtet werden muss, wie jetzt bekannt wurde. Das verursacht nochmals Kosten von 35 000 Euro. Im nächsten Finanzausschuss soll darüber befunden werden, ob noch im Nachtragshaushalt 2006 Geld eingestellt werden kann. Aber vor allem die Mehrkosten von 300 000 Euro werden für Diskussionen sorgen. Und auch die Frage wird beantwortet werden müssen, ob die Überbelegung des Hortes wirklich so überraschend kam? Die aktuellen Bedarfsplanung des Kreises fehlt noch immer, die letzte lief bereits 2003 aus. Kirsten Graulich

Kirsten Graulich

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