Potsdam-Mittelmark: Neue Abwassergebühr in Beelitz – Teil 3
Beelitz - Zum dritten Mal in zwei Jahren gibt es in Beelitz eine neue Abwassergrundgebühr. Mit einem neuen Gebührenmodell hoffen die Stadtverordneten nach monatelangen Diskussionen, Gerechtigkeit für möglichst viele Einwohner herzustellen und der TAN eine wirtschaftliche Basis zu geben.
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Beelitz - Zum dritten Mal in zwei Jahren gibt es in Beelitz eine neue Abwassergrundgebühr. Mit einem neuen Gebührenmodell hoffen die Stadtverordneten nach monatelangen Diskussionen, Gerechtigkeit für möglichst viele Einwohner herzustellen und der TAN eine wirtschaftliche Basis zu geben. Bis 2002 wurden 77 Euro pro Anschluss gezahlt, im vorigen Jahr 180, bei größeren Leitungsumfängen mehr. Mit dem neuen Berechnungssystem mit Wirtschaftseinheiten kann die Grundgebühr nun rückwirkend zum 1. Januar auf 114 Euro gesenkt werden, es bleibt bei der Mengengebühr von 4,61 Euro. Besonders für Einfamilienhausbesitzer ist das eine gute Nachricht. Bewohner von Miethäusern, die bislang nur ihren Anteil am gemeinsamen Abwasseranschluss trugen, werden jetzt allerdings mit der vollen Grundgebühr zur Kasse gebeten. Unterm Strich wird es mehr Beelitzer geben, die eine Grundgebühr zahlen. Ein Nachteil kann sich so auch für ein Altstadthaus ergeben, in dem sich hinten eine Tischlerei, vorne ein Laden und oben eine Wohnung befindet. Auch wenn es nur einen Abwasseranschluss gibt, werden jetzt alle Nutzer getrennt betrachtet, also dreimal Grundgebühr gezahlt. Die Ermittlung der Grundgebühr für Unternehmen erfolgt nach Zahl der Beschäftigten und Inanspruchnahme des Anschlusses. Ein Handwerksbetrieb mit 19 Leuten oder eine Fleischerei zahlen zum Beispiel doppelt so viel wie ein Haushalt. Die Einleitgebühr für Grubenentsorger wurde von 2,70 auf 2,53 Euro gesenkt. Die Trinkwasserversorgung- und Abwasserentsorgung Nieplitz GmbH nimmt durch das neue Modell 510000 statt 485000 Euro Grundgebühr pro Jahr ein, sagte Geschäftsführer Karl-Heinz Brügmann. Allerdings könnte auch dieses Modell von kurzer Dauer sein: Die Stadtverordneten erklärten am Montag nämlich ihre Absicht, mit Seddiner See einen Abwasserzweckverband zu gründen. Dies könnte zum 1. Januar 2005 erfolgen. Ob auch Seddiner See mit dem Beelitzer Gebührenmodell einverstanden ist, bleibt abzuwarten. Die gute Nachricht: Durch verschiedene steuerliche Effekte – unter anderem müsste bei den Kommunen für bestimmte Leistungen keine Umsatzsteuer mehr erhoben werden – ließen sich die Kosten für die Ver- und Entsorgung im Zweckverband senken. Das könnte sich, so Brügmann, auch bei den Gebühren bemerkbar machen. Henry Klix
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