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Potsdam-Mittelmark: Neue Chance für Gebrauchtmöbelbörse

Neuer Träger aus Potsdam soll in Teltow Angebot für Bedürftige sichern

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Teltow - Die Gebrauchtmöbelbörse in der Teltower Oderstraße wird nicht geschlossen. Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) bestätigte im Hauptausschuss am Montag, dass sich für das Projekt ein neuer Träger aus der Stadt Potsdam interessiere.

Der Laden, der gebrauchte Möbel verkauft, begann ursprünglich als ABM-Projekt, das nach dem Ende der Arbeitsförderungsgesellschaft Teltow von der Gemeinnützigen Beschäftigungsgesellschaft (GBG) übernommen wurde. Das Projekt finanzierten bisher der Landkreis Potsdam-Mittelmark, die Landesagentur für Struktur und Arbeit (Lasa) und die Stadt Teltow gemeinsam. Nachdem der Landkreis sich nicht mehr finanziell beteiligte, zog sich auch die Stadt zurück, die jährlich 30 000 Euro für die SAM-Stellen zahlte. Grund für diese Entscheidung war laut Bürgermeister Schmidt auch, dass es keinen erkennbaren Nutzeffekt mehr gebe seit sich herausgestellt habe, dass ein Teil der Möbel, die für Bedürftige gedacht waren stattdessen bei einem Teltower Antiquitätenhändler umgesetzt wurden.

Nun soll die Gebrauchtmöbelbörse doch noch eine Chance bei einem neuen Träger erhalten, der in Form einer Kooperationsgemeinschaft mit mehreren Vereinen und Verbänden zusammen arbeitet. Der Dachverein, der seit 1995 eine Kontakt- und Beratungsstelle für Sozial Schwache unterhält, bietet auch betreutes Wohnen an. In der nächsten Woche will die Stadt mit dem neuen Träger Gespräche führen, um die Übernahme des Projektes Gebrauchtmöbelbörse zu regeln.

Ein Punkt wird dabei auch die Kleiderkammer sein, die seit Jahren ehrenamtlich von sechs Frauen geführt wird (PNN berichteten) und sich gleich neben der Möbelbörse etabliert hat. Mehrfach hatte in den letzten Wochen die BIT-Stadtverordnete Helga Meister daran erinnert, dass diese Einrichtung für viele Bedürftige notwendig sei und eine Lösung gefunden werden müsse diese Aktivitäten fortzusetzen, falls die Möbelbörse schließe. Auch Bürgermeister Schmidt, der bereits persönlich mit den ehrenamtlichen Frauen vor Ort gesprochen hatte, will an dem Projekt festhalten. Denn beide Einrichtungen würden sich sinnvoll ergänzen, da viele Kunden, die zur Kleiderkammer kämen, auch die Möbelbörse besuchen würde.

In den letzten Tagen reagierten viele Kunden beunruhigt als sie erfuhren, dass die Einrichtung im Januar geschlossen werden soll. Diese Nachricht führte fast zu Hamsterkäufen, vor allem was Kinderbekleidung betrifft, die einige nun bereits auf Vorrat kaufen würden.

Bisherige Überlegungen, die Kleiderkammer mit einer anderen in der Potsdamer Straße zusammen zu führen, hält Schmidt nicht mehr für sinnvoll. Denn die Adresse in der Oderstraße ist inzwischen im Landkreis so bekannt, dass sogar Kunden aus Belzig kommen. Schmidt hofft deshalb auf eine Übernahme durch den neuen Träger. Kirsten Graulich

Kirsten Graulich

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