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Potsdam-Mittelmark: Neue Kita auf den Weg gebracht

Jugendzentrum soll später einziehen

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Michendorf - Das geplante Jugend- und Begegnungszentrum in Wilhelmshorst soll vorerst als Kindertagesstätte genutzt werden. Ein entsprechender Beschluss ist am Montagabend mit großer Mehrheit von den Michendorfer Gemeindevertretern gefasst worden. Errichtet wird der eingeschossige Neubau am Eichenweg in unmittelbarer Nähe vom Wilhelmshorster Schulcampus. Über diese Planänderung war zuvor in den Michendorfer Gremien intensiv diskutiert worden (PNN berichteten). Es gebe jedoch keine Alternative, hieß es am Montagabend. Andere für die Gemeinde bezahlbare Varianten waren zuvor schon im Sozialausschuss verworfen worden.

Das Problem hat an sich einen erfreulichen Hintergrund: In Michendorf gibt es einen Kinderboom und die zur Zeit verfügbaren 1041 Betreuungsplätze reichen nicht aus. Aktuell kann 35 Anträgen nicht entsprochen werden. Dementsprechend ist vorgesehen, in der neuen Kita vorerst Platz für 36 Kinder im Alter von ein bis drei Jahren zu schaffen. Geplant sei die Eröffnung einer eigenständigen Kinderkrippe, da die bereits bestehende Wilhelmshorster Kita „Ameisenhügel“ zu weit entfernt sei, um effektiv eine gemeinsame Leitung zu organisieren, erklärte die zuständige Abteilungsleiterin Claudia Nowka.

Das ursprünglich geplante Jugend- und Begegnungszentrum soll in das Gebäude einziehen, sobald die zusätzlichen Kinderbetreuungsplätze nicht mehr benötigt werden. Die Gemeindevertreter wollen sich deshalb nun regelmäßig die aktuellen Zahlen von der Verwaltung vorlegen lassen. Allerdings muss die Gemeinde für diese Zwischenlösung tiefer in die Tasche greifen als ursprünglich gedacht. Für das Jugendzentrum waren 220 000 Euro veranschlagt – am Montagabend hieß es, die Baukosten könnten bis zu 450 000 Euro betragen, weil für die Nutzung als Kita strengere Vorgaben gelten würden. Die Gemeindevertreter beauftragten deshalb die Verwaltung, noch einmal alle Fördermöglichkeiten zu prüfen. Die genannten Kosten sollen möglichst unterschritten werden.

Kritische Nachfragen kamen am Montag vor allem noch einmal von den Grünen. So wollte die Gemeindevertreterin Ulrike Wunderlich unter anderem wissen, ob es denn in Ordnung sei, eine Krippe in unmittelbarer Nähe zu einer Schule einzurichten, wo vor allem in den Pausenzeiten mit viel Lärm zu rechnen sei. Das Landesjugendamt habe keine Bedenken, argumentierte Nowka, zudem liege auch die Michendorfer Kita „Heideschlösschen“ in unmittelbarer Nähe einer Schule. Trotz des vorübergehenden Verzichts auf einen eigenen Klub in Wilhelmshorst sieht Claudia Nowka keine Gefahr für die Jugendarbeit im Ort. Unter anderem führte sie an, dass geplant sei, eine weitere Stelle für einen Schulsozialarbeiter zu schaffen. Entsprechende Förderanträge werden derzeit vorbereitet. ldg

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