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Potsdam-Mittelmark: Neue Kitas, neue Leute

Das Unternehmen Kindertagesstätten Teltow feierte zehnten Geburtstag – ein Rückblick mit Ausblick

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Teltow - Entwicklung heißt Veränderung, so das Fazit von Werkleiterin Solveig Haller zum zehnten Geburtstag des „Unternehmens Kindertagesstätten“ in Teltow. „Es waren arbeitsreiche Jahre mit heißen Diskussionen über Qualitätsstandards“, so Haller. Bald nach der Wende war klar, dass die gute Versorgung der Stadt mit Kita-Plätzen ein Standortfaktor ist. Die Vorteile eines Eigenbetriebs lagen auf der Hand: Kurze Wege, schnelle Entscheidungen, ein eigenes Budget.

Statt verschiedener Rathaus-Fachbereiche liegt die Verantwortung in einer Hand. Sieben Einrichtungen gab es bei der Gründung des Eigenbetriebs. Die Kita in Seehof musste zwar wegen schlechter Bausubstanz geschlossen werden. Dafür sind drei neue dazugekommen. In Neubau, Sanierung und Erweiterung flossen vier Millionen Euro. Und es geht weiter: Eine Kita soll im alten Bauamt in der Iserstraße hinzukommen, eine zweite im Mühlendorf – beide in Freier Trägerschaft.

Stolz ist Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD), der neben Stadtverordneten und Gästen zu den Gratulanten der Festveranstaltung gestern im Rathaus gehörte, nicht nur auf den baulichen Bestand. Ihn freut, dass das Unternehmen Maßstäbe gesetzt hat und seit Jahren zu Fachtagungen nach Teltow einlädt. Seit 2006 gehört auch das Mehrgenerationenhaus zum Eigenbetrieb. Vor allem junge Familien nehmen das Kursangebot an. Im Oktober wird das Mehrgenerationenhaus vom Übergangsdomizil in der Bürgel-Schule ins ehemalige Café Wien ziehen, das zurzeit umgebaut wird.

Seit Gründung des Eigenbetriebes stieg die Mitarbeiterzahl von 80 auf 120, die jetzt 1340 Kinder betreuen. Künftig wird nicht nur eine neue Kita gebraucht, sondern auch mehr Personal: Ab Oktober verändert sich im Land Brandenburg laut neuem Kita-Gesetz der Betreuungsschlüssel. Kümmerte sich bislang ein Erzieher um sieben unter Dreijährige, sollen es dann noch sechs Kinder sein. Bei den Drei- bis Sechsjährigen verringert sich die Zahl von 13 auf 12 Kinder pro Betreuer.

Damit sollen Erzieher mehr Zeit für individuelle Förderung bekommen. Da in den nächsten Jahren gleich mehrere Erzieher in Rente gehen werden, ist der Bedarf in Teltow doppelt hoch. Auch im übrigen Land fehlt es an qualifiziertem Personal, zumal Berlin bessere Konditionen bietet.

In der Region Teltow macht sich der Konkurrenzdruck seit einiger Zeit bemerkbar. In allen drei Orten suchen die Einrichtungen händeringend Personal. Teltow hat sich nun zum Kompromiss entschlossen. „Wir werden auch ungeschulte Kräfte ohne pädagogische Ausbildung einstellen“, sagte Solveig Haller den PNN. Bedingung sei jedoch, dass sich diese Quereinsteiger berufsbegleitend zum Erzieher qualifizieren müssten, so Haller. Kirsten Graulich

Kirsten Graulich

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