Potsdam-Mittelmark: Neue Miethäuser für Teltow
Aktuell gibt es Pläne für 350 Wohnungen in drei neuen Wohnquartieren, eines davon am neuen Stadthafen
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Teltow - Die Bauzinsen sind auf einem historischen Tief und der Wohnraumbedarf ist riesig: Gleich drei üppige Wohnquartiere sollen in naher Zukunft in Teltow entstehen, insgesamt könnte die Stadt damit fast 350 neue Wohnungen bekommen. Das spannendste Projekt: Die Klösters Baustoffwerke wollen in unmittelbarer Nachbarschaft zum neuen Stadthafen einen barrierefreien Wohnpark errichten. Das fast 8000 Quadratmeter große Grundstück entlang des Kanals gehört dem Unternehmen.
Nach Vorstellungen von Klösters-Geschäftsführer Elmar Prost sollen am Kanalufer sechs Wohnhäuser mit drei bis sieben Geschossen und 112 Wohnungen gebaut werden. Pro Etage soll es jeweils vier kleine Wohnungen mit 50 bis 65 Quadratmetern Wohnfläche geben, alle mit Fahrstuhl erreichbar. Prost denkt bei dem Projekt an den Bedarf an altengerechten Wohnungen in der Stadt, aber auch an junge Paare, die in Zentrumsnähe wohnen möchten. „Die Zinsen sind derzeit günstig und ich bin in Kontakt mit zwei Baufirmen, die die Kapazitäten hätten.“ Aus seiner Sicht könnten Ende des kommenden Jahres die Bauarbeiten beginnen. Das geplante Investitionsvolumen beläuft sich auf 13 Millionen Euro.
In den vergangenen Wochen wurde das Projekt den Gremien der Stadtverordneten vorgestellt, wo es grundsätzlich Zustimmung gab. Bedenken bestanden zum geplanten Siebengeschosser, außerdem wurde nachgefragt, ob man neben dem Hafen nicht Erweiterungsflächen für maritimes Gewerbe freihalten sollte. Trotz solcher Einwände könnte Anfang 2015 mit einem Bebauungsplanverfahren begonnen werden, in dem offene Fragen geklärt werden, wie es aus dem Rathaus heißt.
Elmar Prost will die kommunale Teltower Wohnungsbaugesellschaft WGT als Generalmieter gewinnen. Mit einem solchen Verwalter ließen sich Kaltmieten von 8 bis 8,50 Euro umsetzen. Das sei weniger, als an dem Standort erzielbar sei. Die würfelförmigen Gebäude mit Flachdächern, auf denen Solaranlagen möglich sind, würden für niedrige Betriebskosten sorgen. Durch die unterschiedlichen Geschosshöhen und die lockere Bebauung werde ein ansehnliches Quartier entstehen. Prost: „Ich könnte mir sogar bis zu neun Geschosse vorstellen.“
Denkbar sei, dass sich in einer der Wohnungen ein Seniorenservice einmietet. Eine gewerbliche Nutzung im Erdgeschoss sei zwar möglich, würde aber die Wohnungsanzahl reduzieren. Das Quartier östlich vom Hafen werde mit seinen Einwohnern den neuen Stadthafen beleben. Am Uferweg denkt Prost an einen Trimmdichpfad mit Großschachbrett. „Beim ersten Spatenstich für den Hafen am Sonnabend waren viele Senioren froh, dass hier auch Wohnungen gebaut werden und endlich was passiert.“
Der Wohnpark an der Kanalaue ist nicht das einzige aktuelle Mietwohnungsprojekt in Teltow: In der Nähe des Ruhlsdorfer Platzes soll ein Quartier mit 142 Wohnungen in mehreren Viergeschossern entstehen, das Bebauungsplanverfahren dafür hat vor wenigen Wochen begonnen (PNN berichteten). Außerdem wird die Stadt ihr Einvernehmen für einen Bauantrag erteilen, mit dem der Bau dreier Mehrfamilienhäuser mit vier, fünf und sechs Geschossen in der Iserstraße/Elbestraße möglich wird. 89 Wohnungen mit Tiefgaragen wird es hier geben. Ein Bebauungsplanverfahren ist im Innenbereich nicht erforderlich. Henry Klix
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