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Potsdam-Mittelmark: Neue Pflegeeinrichtung in Teltow

Architektonische Herausforderung inmitten der Stadt / Heim-Alternative zum Schloss Güterfelde

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Teltow - Auch wenn demnächst die Gerüste am Teltower Gesundheitszentrum (GZG) abgebaut werden, sind die Bauarbeiten auf dem Areal an der Potsdamer Straße noch längst nicht abgeschlossen. Das nächste Vorhaben steht sprichwörtlich vor der Tür: der Neubau einer Pflegeeinrichtung für Senioren.

Auf dem 21 000 Quadratmeter großen Eckgelände zwischen Rettungswache und Haupteingang des GZG soll ein fünfgeschossiges Gebäude errichtet werden, das 2009/10 bezogen werden kann. Neben dem Angebot von rund 80 vollstationären Pflegeplätzen sind auch Kurzzeit- und Tagespflege vorgesehen. Noch gibt es allerdings keine konkreten Vorstellungen vom künftigen Baukörper, auch ein Architekt wurde noch nicht beauftragt, denn vorerst muss geklärt werden, was aus Sicht der Stadtplaner an diesem Standort möglich ist, sagte GZG-Geschäftsführerin Ute Juul gestern in einem Pressegespräch. Klar ist aber bereits, dass der Standort dem Architekten ein hohes Einfühlungsvermögen abverlangen wird. Denn die Straße im unmittelbaren Kreuzungsbereich ist stark frequentiert. Dieses vermeintliche Handycap könnte sich nach neueren Erkenntnissen aber durchaus als Pluspunkt erweisen, da sich Senioren viel mehr Leben vor der eigenen Haustür wünschen statt abgeschottet im beschaulichen Grün zu wohnen.

Gleichwohl wird das Evangelische Diakonissenhaus Berlin-Teltow-Lehnin als Bauherr dem Architekten auch eine Gartenanlage ins Pflichtenheft schreiben. „Wir sind bereits sehr gespannt, wie die gestalterische Antwort des Architekten auf diesen Standort aussehen wird“, meinte Verwaltungschef Lutz Ausserfeld. Er bewertet zudem die Nähe von Bushaltestellen und Taxistand als vorteilhaft, ebenso die unmittelbare Nachbarschaft zu den verschiedenen Arztpraxen. Auf fünf bis sechs Millionen, schätzt Ausserfeld die Investitionen für den Neubau, in den auch die 36 Bewohner des Senioren- und Pflegeheimes aus dem Schloss Güterfelde umziehen werden. Da es nicht möglich ist, in dem denkmalgeschützten Gebäude einen zweiten Rettungsweg einzubauen, ist die Nutzung des Schlosses befristet. Auch die Sanitäreinrichtungen würden spätestens in zehn Jahren nicht mehr dem Standard genügen, sagte Juul. Denn in den Zimmern gibt es keine eigenen Nasszellen, Pflegebäder befinden sich auf dem Gang. So lag es nahe, einen Neubau auf eigenem Grundstück zu errichten und damit auch dem steigenden Bedarf an Pflegeplätzen Rechnung zu tragen. Ins neue Domizil werden auch die 21 Mitarbeiter der Güterfelder Senioreneinrichtung ziehen, für die sich dann die Arbeitsbedingungen erheblich verbessern werden.

Das Gesundheitszentrum, von dem bald die letzten Bauhüllen fallen werden, setzt schon jetzt mit Ziegelrot und Ockerfarben farbliche Akzente im Stadtbild. Auch in Sachen Klimaschutz werden in den nächsten Tage Signale gesetzt: an der Fassade zur Iserstraße werden Fotovoltaikmodulplatten installiert. "Das ist dann die erste solarbetriebene Fassade in der Region", freut sich Ausserfeld. Auch das neue Wärmedämmungsverbundsystem aus neuesten Materialien liege bereits 40 Prozent über dem Dämmwert von Neubauten. Am 11.Oktober soll das Ende der Sanierung gefeiert werden.

Kirsten Graulich

Kirsten Graulich

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