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Potsdam-Mittelmark: Neue Wache am alten Ort

Gestern wurde in Werder der Grundstein für ein modernes Feuerwehrdepot gelegt

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Werder (Havel) - Werders bisheriges Feuerwehrdepot ist bereits ein Fall für die Feuerwehr-Unfallkasse, sagt Lothar Boreck. „Es gibt hier Führungen, wo wir als schlechtes Beispiel vorgezeigt werden“, so der Stadtbrandmeister. Die Löschfahrzeuge stehen zum Teil hintereinander statt nebeneinander, und die Lagerbedingungen für das Gerät sind jenseits von Gut und Böse. Gestern nun war Grundsteinlegung für den Neubau des Depots. Bürgermeister Werner Große (CDU) erinnerte daran, dass seit 1991 ein neuer Standort für die Feuerwehr gesucht wurde. Am Schluss blieb man doch an der Kemnitzer Straße, „die Feuerwehr war so daran gewöhnt und wollte nicht weg“, so Große. Und ein zentraler Standort sollte es aus verkehrs- und rettungstechnischen Gründen ohnehin bleiben.

Auf dem Hof der Feuerwache wurden alte Garagen und Schuppen abgerissen, hier entsteht – für die Öffentlichkeit verborgen – in den nächsten Monaten eine völlig neue Fahrzeughalle mit sechs Stellplätzen und einer Waschstrecke. Doch auch die Straßenfront wird sich verändern. Die alte Fahrzeughalle wird ersatzlos abgerissen, um Platz für die Einfahrt zu schaffen. Und das alte Dienstgebäude wird wohl auch nicht wiederzuerkennen sein, wenn im Sommer nächsten Jahres das neue Depot eingeweiht wird. Das einst vermietete Obergeschoss wird komplett abgerissen, die Deckenstatik entspricht nicht mehr den Normen. Das neue Obergeschoss wird künftig zur Straße und zur Einfahrt über das Erdgeschoss hinaus ragen und unter anderem Platz für einen großen Versammlungsraum bieten. Außerdem wird das Gebäude die Verwaltungsräume, Lager-, Schulungs- und Sanitärräume beherbergen. Zur neuen Fahrzeughalle wird ein Verbinder mit Umkleideräumen gebaut. Zum Nachbargrundstück ist eine Lärmschutzwand geplant.

Die nutzbare Fläche werde sich durch den Neubau verdoppeln, sagte Bürgermeister Große. Die Stadt lässt sich die neuen Einsatzbedingungen einiges kosten: 2,37 Millionen Euro. Die Verantwortung für Werder ist als eine von 33 „Stützpunktfeuerwehren“ des Landes Brandenburg besonders groß.

Die 38 aktiven Kameraden der Werderaner Feuerwehr werden jährlich zu über 300 teils schwierigen Einsätzen gerufen, bei dem es gilt, die Technik zu beherrschen und die Nerven zu behalten. Der Kampf Borecks, die Einsatzbereitschaft durch eine Berufsfeuerwehr zu sichern, ist bislang gescheitert, aber das neue Depot ist auch schon ein Erfolg. Zudem wird die Feuerwehr ein Einsatzboot für 50 000 Euro bekommen, wenn das Stadtparlament heute den Nachtragshaushalt beschließt. Im nächsten Jahr soll ein neues Löschfahrzeug gekauft werden, und in Glindow sollen wahrscheinlich die Bauarbeiten für einen Ersatzbau für das abgebrannte Depot beginnen.

Der Neubau in Werder soll erstmals am 11. Oktober gefeiert werden, dem Bauabschlusstermin für die Fahrzeughalle als erster Bauabschnitt. Dann wird in Werder zum „Tag der Sicherheitskräfte“ eingeladen – die Depotbaustelle, die Polizeiwache und die Rettungswache werden zu besichtigen sein. Noch entschieden wird heute mit dem Nachtragshaushalt, ob auf dem Dach der Fahrzeughalle 350 Quadratmeter Solarpaneele eingesetzt werden. Die Kosten von 110 000 Euro würden sich nach 14 Jahren amortisieren, sagte Beigeordneter Hartmut Schröder (CDU). Auch andere kommunale Dächer würden derzeit auf ihre Eignung für Solaranlagen geprüft, auf dem geplanten Neubau der Gymnasiums-Turnhalle soll eine Solaranlage für die Warmwasserbereitung errichtet werden. Henry Klix

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