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Eröffnung im Juni. Die Warmmieten für die neuen Seniorenwohnungen liegen zwischen 420 und 567 Euro. Die Wohnungen sind 40 bis 54 Quadratmeter groß und verfügen über einen eigenen Balkon.

© Tobias Reichelt

Potsdam-Mittelmark: Neue Wohnungen am Naturschutzgebiet

Teltows Buschwiesenkaree lockt nun Senioren, für die auch noch ein Gesundheitszentrum geplant ist

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Teltow - Die Jungen sind schon da, jetzt sollen auch die Alten kommen: Das Teltower Buschwiesenkaree wird weiteren Zuzug erhalten. In der neuen Wohnsiedlung an der Ruhlsdorfer Straße ist in den vergangenen Monaten der zweite von insgesamt vier geplanten Wohnblöcken in die Höhe gewachsen. Richtfest wurde jetzt gefeiert, im Juni sollen dann auch die ersten Mieter in die 64 neuen, senioren- und behindertengerechten Wohnungen einziehen. Sie sollen dann vom Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) vermietet werden. Das sagte Jörg-Peter Graap, Projektleiter der Mischpark Teltow GmbH, die das neue Wohnviertel entwickelt hat.

Ein Supermarkt, ein Restaurant, ein Friseur, eine Physiotherapiepraxis, ein Schul- und Spielwarenladen – all das ist in den vergangen gut zehn Jahren an der Ruhlsdorfer Straße mehr oder weniger aus dem Nichts entstanden, sagt Projektleiter Graap. Dafür wurde ein altes Kasernengelände dem Erdboden gleichgemacht, an gleicher Stelle wurden dann 70 Einfamilienhäuser, neue Straßen, Parkplätze, ein Spielplatz und nun eben der zweite von vier Wohnblöcken gebaut.

Für rund sechs Millionen Euro wird der Wohlfahrtsverband den Viergeschosser von der Mischpark Teltow GmbH abkaufen, erklärte ASB-Sprecherin Peggy Heydick. Die Vermietung der Zwei-Zimmer-Wohnungen hat bereits begonnen. Seit gestern ist zudem ein Hausverwalter immer donnerstags von 15 bis 18 Uhr in den Räumen einer benachbarten Sozialstation vor Ort und berät Interessenten. Ältere, die sich für eine der Wohnungen entscheiden, könnten sich auf die Hilfe des Wohlfahrtsverbandes verlassen, so Heydick. Die Sozialstation werde ihnen ihre Dienste anbieten, dazu gehörten unter anderem ein Hausnotruf, ein Medikamentenservice, aber auch Hilfe beim Haushalt, bei der morgendlichen Wäsche oder dem Verbandswechsel.

Die neuen Wohnungen dürften schnell vermietet sein. Weil es immer mehr Menschen nach Teltow zieht, aber parallel kaum neue Mietshäuser entstehen, ist der Wohnungsmarkt wie leergefegt. Mit Folgen auch für die Mietpreise: Laut dem Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen liegt die Neuvertragsmiete in Teltow mit 6,39 Euro pro Quadratmeter bereits über dem Niveau von Potsdam. Wie berichtet wurden dort im vergangenen Jahr 6,08 Euro gezahlt.

Die Warmmieten der neuen Seniorenwohnungen im Buschwiesenkaree werden zwischen 420 Euro für die kleinste und 567 Euro für die größte Wohnung betragen, sagte ASB-Sprecherin Heydick. Die Wohnungen sind 40 bis 54 Quadratmeter groß, verfügten über einen eigenen Balkon. Im Erdgeschoss soll es zudem einen Raum geben, in dem Mieter Elektrorollstühle abstellen und aufladen können. Von dort gelangen sie mit einem kleineren und wendigeren mechanischen Rollstuhl per Aufzug in die Wohnung.

Projektleiter Graap zeigte sich zufrieden über die Zusammenarbeit mit dem Samariterbund. Von den vielen Familien, die sich auf dem 4,9 Hektar großen Gelände zwischen Schenkendorfer Weg und Ruhlsdorfer Straße angesiedelt haben, hätten einige ihre Eltern mit in die Stadt gebracht. Sie könnten im Alter nun in der Nähe wohnen. Auch das sei ein Grund für die schnelle Vermarktung der restlichen Leerflächen im Karee: Hinter der Baustelle für den neuen Wohnblock seien nur noch fünf Grundstücke frei.

Im Frühjahr sollen die Arbeiten für den dritten Wohnblock an der Ruhlsdorfer Straße starten, sagte Graap. Im Erdgeschoss sollen Geschäfte entstehen, jedes rund 60 bis 200 Quadratmeter groß. Wer einzieht, sei noch unklar. Danach werden die Vorbereitungen für den vierten Wohnblock und für das geplante ambulante Gesundheitszentrum mit frei zugänglichem Schwimmbad, Wellness- und Saunalandschaft beginnen. „Noch vor dem Jahr 2020 wollen wir fertig sein“, kündigte Graap an. Bis zu 30 Millionen Euro will die Mischpark GmbH dann in das neue Wohnviertel investiert haben.

So schick das neue Viertel auch ist, ein Makel bleibt, sagte Graap: Die Ruhlsdorfer Straße. Seit Jahren ringen Stadt und Land um den Ausbau der holprigen Piste samt sandiger Gehwege. Bisher ohne Einigung. „Das ist für uns ein Knackpunkt bei der Vermietung.“ Viele Unternehmer hadern mit der Ruhlsdorfer Straße und auch die neuen Mieter, die Senioren, würden sich über glatte Gehwege freuen.

Infos zum Seniorenprojekt unter Telefon (03375)257820 oder www.asb-mb.de

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