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Potsdam-Mittelmark: Neuer Antrag für Wasserflieger

Air Service will noch einmal befristete Sondergenehmigung für Schwielowsee

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Air Service will noch einmal befristete Sondergenehmigung für Schwielowsee Werder · Petzow - Die „Air Service Berlin“ strebt, wie im vorigen Jahr, auch für die Saison 2005 eine Sonder-Genehmigung für einen Wasserlandeplatz auf dem Schwielowsee an. Ein entsprechender Antrag liege seit kurzem vor, sagte Lutz Wunder, Referatsleiter für Luftverkehr im Bauministerium, gestern auf PNN-Anfrage. Die Air Service hoffte schon im Herbst, dass sie den Flugbetrieb mit ihrem roten Cessna-Wasserflieger mit Sondererlaubnissen fortführen kann, die sich mit wenig Aufwand einholen ließen. Das Wasserflugzeug hatte im August und September 2004 knapp 15 Flüge absolviert. Für 168 Euro konnte man von Berlin-Treptow nach Petzow fliegen und im Hafenrestaurant „Ernest“ einen exclusiven Lunch genießen. Ab Mai sollen wieder Flüge angeboten werden. Bauminister Frank Szymanski (SPD) hatte Gegnern des Luftbetriebs nach der gewährten „Testflugphase“ allerdings ein luftfahrtrechtliches Genehmigungsverfahren mit umfangreichen Beteiligungsrechten zugesagt. Es kann ein Jahr oder – wie beim Flughafen Schönefeld – auch länger dauern. Von Axel Hilpert vom Ferienresort Schwielowsee sei dem Ministerium jetzt angekündigt worden, ein solches Verfahren führen zu wollen, sagte Lutz Wunder vom Bauministerium. Der Wasserflieger ist Teil des Konzeptes der neuen Ferienanlage, die im April eröffnet werden soll. „Die bloße Willenserklärung von Herrn Hilpert wird uns allerdings nicht reichen, um nochmal eine befristete Genehmigung zu erteilen“, betonte Wunder. Und selbst wenn ein luftfahrtrechtliches Verfahren für den unbefristeten Betrieb bereits laufe, sei offen, ob man ein zweites Mal eine Ausnahme gewährt. Laut Wunder orientiert sich der Antrag der Air Service am Rahmen, den das Ministerium im vorigen Jahr für den Testbetrieb gewährt hatte: Der Flugbetrieb wäre demnach auf die Zeit von Montag bis Samstag zwischen 12 und 15 Uhr und Sonntag von 15 bis 18 Uhr befristet. Maximal zehn Starts sollen wöchentlich stattfinden, zwei Tage sind flugbetriebsfrei. Das Flugzeug soll wieder auf einer 1500 mal 200 Meter großen Fläche am nördlichen Teil des Sees außerhalb der Fahrrinne und etwa 200 Meter vom Ufer entfernt starten und landen (Bereich zwischen Schloss Petzow und dem Schwielowsee-Resort). Der Werderaner Hauptausschuss hatte im vergangenen Jahr mit großer Mehrheit für den Einsatz des Wasserflugzeugs votiert. Joachim Gessinger, Landeschef der Grünen, sprach sich gestern gegen eine „Kettenduldung“ für den Wasserflugbetrieb aus. Gessinger gehörte zu den Ersten, die gegen den Flugbetrieb im Landschaftsschutzgebiet protestiert hatten. „Herr Hilpert soll ein ordentliches Genehmigungsverfahren führen, und dann werden wir sehen, ob ihm die Behörden einen Persilschein ausstellen“, so Gessinger. Er mache sich allerdings wenig Hoffnung, dass der Wasserlandeplatz zu stoppen ist. „Das ist im Kontext mit den Baumaßnahmen im Ferienresort zu sehen, die sich ja auch nicht im Rahmen dessen bewegen, was genehmigt ist. Hilpert kriegt leider, was er will.“ Henry Klix

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