Potsdam-Mittelmark: Neuer Baustart in Güterfelde
Land konkretisiert Pläne: Fällarbeiten ab Montag, Beginn der Bauarbeiten „noch in diesem Jahr“
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Stahnsdorf - Die Fällarbeiten für die Güterfelder Ortsumgehungsstraße sollen nun verspätet am kommenden Montag beginnen. Das Bauministerium konkretisierte gestern gegenüber den PNN die geplanten Baumaßnahmen im Norden des Stahnsdorfer Ortsteils. Wie berichtet, sollte der Bau der neuen Landesstraße 40 bereits in dieser Woche mit den vorbereitenden Baumfällarbeiten beginnen. Inzwischen seien die letzten „Feinabstimmungen“ erfolgt, erklärte Egbert Neumann, Sprecher des Bauministeriums. Wann mit dem eigentlichen Bau der vierspurigen Magistrale begonnen werden könne, sei jedoch noch unklar. Das Ministerium bemühe sich um einen Baustart „noch 2009“, sagte Infrastrukturminister Reinhold Dellmann (SPD) am Mittwoch im Landtag.
Nach den neuen Plänen der Landesregierung sollen die Baumfällarbeiten am 26. Januar im Bereich der Landesstraße 77, dem Stahnsdorfer Damm, beginnen. Wo und wann anschließend die Bauarbeiten beginnen, sei noch unklar. „Die Ausschreibungen sind noch nicht erfolgt“, sagte Neumann. Erst mit ihnen sollen die Bauabschnitte festgelegt werden. Beides solle „noch in diesem Jahr“ geschehen. Derzeit bereite man die Ausschreibung vor. Je nach Bauvolumen – insgesamt will das Land an dieser Stelle 35 Millionen investieren – könne ein Ausschreibungsverfahren bis zu drei Monate in Anspruch nehmen. Neumann sicherte den Güterfeldern zu, im Zuge des Baus die Verkehrssituation im Ort nicht zu verschlimmern.
Bedenken, ein Baubeginn am Güterfelder Eck könnte zusätzlichen Verkehr durch das Dorf führen, würden aufgegriffen. „Wir werden die Situation nicht verkomplizieren“, sagte der Sprecher. Beide Teile, der Umbau des Güterfelder Ecks und die Fertigstellung der Ortsumgehung, sollen zusammenhängend realisiert werden. Insgesamt wolle man am gesteckten Ziel festhalten, den Bau in zwei bis drei Jahren abzuschließen.
In Güterfelde bleibt man nach dem verpatzten Baustart in dieser Woche derweil skeptisch. Bereits seit einem Jahr wartet hier ein Großteil der Dorfbewohner auf den Bau der Straße. „Ich glaube kein Wort mehr, bevor hier nicht Arbeiter mit Spaten, Schippe und Säge anrücken“, sagte Ortsvorsteher Dietrich Huckshold (Wir Vier) gestern den PNN.
Einen Dämpfer erhielten indes Bemühungen Hucksholds und des SPD-Landtagsabgeordneten Jens Klocksin, eine schnelle Verkehrsentlastungen für Güterfelde zu erreichen: Die Mautpflicht auf den Landesstraßen in Güterfelde sei nicht möglich, informierte Klocksin aus einer Anfrage an die Landesregierung. Ein Lkw-Nachtfahrverbot könne allerdings über den Landkreis erreicht werden.
Während ein Großteil der Güterfelder auf einen baldigen Baubeginn wartet, setzt die Initiative „Contra Nord“ offenbar weiter auf einen Baustopp. Doch bisher, so die Auskunft vom zuständigen Potsdamer Verwaltungsgericht, seien zwar Klagen eingereicht worden, doch fehle weiterhin deren Begründung. Auch ein nun fälliger Eilantrag, um gegen den Baustart vorzugehen, sei noch nicht eingegangen, sagte Gerichtssprecher Ruben Langer. Doch noch sind auch die Kettensägen nicht angerückt. Tobias Reichelt
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