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Potsdam-Mittelmark: Neuer Platz für altersgerechtes Wohnen Pläne für Militärbrache in Stahnsdorf

Stahnsdorf - Die Rentner der Region Teltow sollen künftig in Stahnsdorf unterkommen. Während in der Nachbarkommune Kleinmachnow kein Platz mehr für altersgerechte Wohnneubauten ist und in Teltow zuletzt ein Seniorenprojekt an der Iserstraße beerdigt wurde, will Stahnsdorf neue Wohngebiete für alte Menschen entwickeln.

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Stahnsdorf - Die Rentner der Region Teltow sollen künftig in Stahnsdorf unterkommen. Während in der Nachbarkommune Kleinmachnow kein Platz mehr für altersgerechte Wohnneubauten ist und in Teltow zuletzt ein Seniorenprojekt an der Iserstraße beerdigt wurde, will Stahnsdorf neue Wohngebiete für alte Menschen entwickeln. Sowohl in der Hildegardstraße als auch an der Annastraße könnten Räume für Rentner entstehen – geeignet für jeden Geldbeutel.

Die Stahnsdorfer Gemeindevertreter haben auf ihrer jüngsten Sitzung gemeinsam mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) im Bauausschuss über ein entsprechendes Neubauprojekt an der Hildegardstraße beraten. Demnach könnte auf dem etwa acht Hektar großen ehemaligen Militärgelände im Besitz des Bundes ein Wohngebiet entstehen, berichtete Ausschusschef Claus-Peter Martensen (CDU).

Etwa ein Drittel der Fläche würde für altersgerechten Geschosswohnungsbau reserviert, der Rest für Einfamilienhäuser. Bis zum Herbst soll das Bebauungsplanverfahren angeschoben werden. Die Bima wolle den Boden auf Altlasten prüfen und das Baufeld frei machen. Später soll ein Großinvestor den Bau übernehmen. Läuft alles nach Plan, könnten sich in drei Jahren die ersten Kräne drehen, so Martensen. Zu erwarten sei aber, dass die Wohnungen, die dort entstehen, im höheren Preissegment liegen. Deshalb sei es wichtig, dass die Gemeinde auch über kommunale Angebote für finanzschwächere Rentner nachdenke.

Im Gespräch ist seit Längerem, das Rathausumfeld an der Annastraße zu entwickeln. Hier stehen etwa 3,5 Hektar Bauland zur Verfügung – ein Teil davon könnte von kommunalen Wohnungsbaugesellschaften mit bezahlbaren altersgerechten Wohnungen bebaut werden, sagte Martensen. Auch der Stahnsdorfer Seniorenbeirat habe sich für solch eine Lösung ausgesprochen.

Der Druck auf alle drei Nachbarkommunen, Wohnungen für Senioren zu schaffen, ist hoch. Allein in Kleinmachnow wird sich die Zahl der Senioren bis zum Jahr 2030 beinahe verdoppeln. Mehr als jeder Dritte wird dann älter als 65 Jahre sein. Zwar will die Kleinmachnower Wohnungsgesellschaft Gewog in der Heinrich-Heine-Straße 52 Wohnungen bauen, doch dafür liegen fast 200 Anmeldungen vor. Etliche Alteingesessene stünden vor der Entscheidung, ihre Heimat zu verlassen. Ähnlich ist die Situation in Teltow: Lange wurde an der Iserstraße für ein Seniorenprojekt mit 154 Wohnungen geworben. Jetzt sind die Pläne vom Tisch (PNN berichteten).

In Stahnsdorf werde es zwar noch etwas dauern, bis die Rentner tatsächlich in die neuen Wohnungen im Ort ziehen können – „aber den Grundstein haben wir gelegt“, sagte Martensen. Tobias Reichelt

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