zum Hauptinhalt

Dabbagh löst Sahlmann in Kleinmachnow ab: Neuer Vorsitzender bei den Grünen

Kleinmachnow - Es gibt vermutlich wenige Kommunen im Osten Deutschlands, in denen die Grünen so stark sind wie in Kleinmachnow. Jetzt ist der Bündnisgrüne Ortsverband ein Wagnis eingegangen – und hat die langjährige Ortschefin Barbara Sahlmann, die auch Fraktionschefin der Grünen in der Gemeindevertretung ist, nicht wieder gewählt.

Stand:

Kleinmachnow - Es gibt vermutlich wenige Kommunen im Osten Deutschlands, in denen die Grünen so stark sind wie in Kleinmachnow. Jetzt ist der Bündnisgrüne Ortsverband ein Wagnis eingegangen – und hat die langjährige Ortschefin Barbara Sahlmann, die auch Fraktionschefin der Grünen in der Gemeindevertretung ist, nicht wieder gewählt. Ein Generationswechsel wurde allerdings nicht vollzogen, neuer Vorsitzender ist der 57-jährige Amin Dabbagh.

Umbrüche in Parteivorständen seien wichtige, oft schmerzhafte, aber notwendige Prozesse in der Kommunalpolitik, die allerdings für einen Neuanfang und eine Erneuerung stehen würden, so Amin Dabbagh gegenüber den PNN. Er deutet an, was seit Jahren bekannt ist: Mit der Stimmung im Ortsverband steht es nicht immer zum Besten. Mit dem neuen Vorstand sei zumindest ein Schritt getan, damit sich zwischen Mandatsträgern und dem Ortsverband eine neue Streitkultur entwickeln kann, „die es zulässt, dass Argumente gleichberechtigt ausgetauscht und abgewogen werden“.

Amin Dabbagh hat als Ortsvorsitzender dafür nun zwei Jahre Zeit, zusammen mit Jochen Raven als Schatzmeister. Die Bürde, in einer Kommune wie Kleinmachnow für die Grünen zu bestehen, sei hoch, wie Dabbagh sagt. Bei der jüngsten Kommunalwahl stimmten 18 Prozent der Kleinmachnower Wähler für Grün, mit fünf Sitzen ist man drittstärkste Kraft in der Gemeindevertretung. Bei der Landtagswahl schafften die Grünen sogar 19 Prozent – obwohl kein Kleinmachnower im Rennen war. „Die Zahlen belegen, dass das grüne Wählerpotenzial und die lokale Parteiorganisation, der knapp 30 Mitglieder angehören, nur in einer lockeren Beziehung zur anonymen Masse der Grünwähler stehen“, meint Dabbagh. Dies zeige sich auch in der Wahrnehmung der Kleinmachnower Grünen-Fraktion durch andere Parteien.

Dabbagh wurde in Stuttgart geboren, hat familiär auch palästinensische Wurzeln. Bei den Grünen sei er seit den 80er-Jahren. 1990 zog er nach Berlin, seit zwölf Jahren lebt er mit seiner Frau, den zwei Hunden und zwei Katzen in Kleinmachnow. Er ist von Beruf Mediator, der bei Konflikten zwischen Unternehmen vermittelt, auch in Englisch und Arabisch. Dank seiner Sprachkenntnisse arbeitet er inzwischen außerdem als interkultureller Berater und Mediator für Flüchtlinge und Migranten.

„Für einen, dessen berufliche Themen in der weiten Welt liegen, ist die kleinteilige Politik des Heimatortes eine neue Herausforderung“, sagt er. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit sollen die vielfältigen Verkehrsprobleme sein, die vom Schienenverkehr – Dabbagh ist Befürworter der Stammbahn – bis zur Mobilität für Alte und Behinderte reicht. Auch der Radverkehr, der als Alternative zum Auto bessere Voraussetzungen erhalten sollte, bewege ihn. Henry Klix

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })