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Energiekasten. Das neue Kraftwerk soll vor allem die Havelauen beliefern.

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Potsdam-Mittelmark: Neues Kraftwerk

Zuzug nach Werder erfordert Bau von neuer Anlage

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Werder (Havel) - Damit die Strom- und Wärmeversorgung der Stadt Werder mit dem Zuzug mithält, hat der Energieversorger edistherm jüngst ein neues Kraftwerk am Bahnhof in Betrieb genommen. "Wir haben besonders in den Havelauen viele Neukunden, daher wurde der Neubau notwendig", so der Geschäftsführer Werner Lieckefett.

Das neue Kraftwerk wird mit Biogas betrieben. Neben Strom erzeugt die mit buntem Blick auf die Werderaner Insel bemalte Anlage auch Wärme für das örtliche Fernwärmenetz. 360 Haushalte können damit versorgt werden, der Strom reicht für etwa 1000 Haushalte. Das kompakte Kraftwerk wurde in vier Monaten Bauzeit errichtet. Mit der Transformatorstation, die den erzeugten Strom in die übliche Netzspannung umwandelt, hat der Bau 600 000 Euro gekostet.

Das neue Kraftwerk ist als Grundlastkraftwerk ausgelegt. Das bedeutet, dass zu Zeiten mit geringem Stromverbrauch das benachbarte ältere Kraftwerk heruntergefahren wird und nur das Biogas-Kraftwerk läuft. „Hier am Standort haben wir eine Evolution der Energieträger erlebt“, sagte Werner Lieckefett. Bis in die 90er-Jahre wurde die Anlage mit Schweröl betrieben. Das ist auch der Grund für den hohen Schornstein, der das Stadtbild prägt. Die schädlichen Abgase sollten so hoch wie möglich in die Atmosphäre geblasen werden, um nicht direkt über der Stadt zu schweben.

Die jetzige Verbrennung von Biogas ist nicht nur für die Umwelt positiv, auch Neuanschließer an das Fernwärmenetz haben beim Hausbau Vorteile: Der geringe Ausstoß von Kohlendioxid wird auf das Energiekonzept des eigenen Hauses angerechnet. Dadurch haben Bauherren einen Teil der aktuellen Anforderungen an die Energieeinsparung bereits erfüllt und müssen beispielsweise ihre Fassade weniger aufwendig dämmen.

Insgesamt hat das Werderaner Fernwärmenetz eine Länge von 16 Kilometern. Allein in den Havelauen sind derzeit 190 Einfamilienhäuser angeschlossen. Dazu kommen die Wohnungen der im Bau befindlichen Havelterrassen, die im kommenden Jahr bezogen werden sollen. Auch die neuen Wohnungen in den ehemaligen Kasernen und das in der Planung befindliche Pflegeheim werden an das Netz angeschlossen. eb

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